Mitterstetten
Maria Kirzinger bewirbt sich um den Hopfenthron

11.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:41 Uhr
Maria Kirzinger kommt aus Mitterstetten. Die 21-jährige Studentin ist die zweite Kandidatin, die sich um den Hopfenthron bewirbt. −Foto: privat

Wolnzach/Mainburg (WZ) Sie ist 21 Jahre alt, blond, das "Deandl vom Wirt" in Mitterstetten - und die zweite Kandidatin, die sich heuer um den Hallertauer Hopfenthron bewirbt. Maria Kirzinger geht damit bei der Wahl am 13. August auf dem Wolnzacher Volksfest für den Siegelbezirk Mainburg ins Rennen.

Fleißig, klug, sympathisch, absolut vom Fach und obendrein noch hübsch - Maria Kirzinger hat beste Voraussetzungen, die Hallertau und ihr grünes Gold zu repräsentieren. Die Pflanzerstochter will es versuchen und kandidiert bei der Wahl zur Hopfenkönigin. "Schon als ich drei oder vier Jahre alt war, haben die Gäste in der Wirtsstube gesagt, dass ich da mal mitmachen soll . Jetzt bin ich 21 Jahre, jetzt versuch ich's", lacht die Studentin.

Sechs Semester hat die angehende Wirtschaftsingenieurin für Agrarmarketing und Management mit Schwerpunkt Agrartechnik bereits an der Uni in Weihenstephan absolviert, die Abschlussprüfungen stehen bevor, und dann hätte die junge Dame, die im Dezember 22 Jahre wird, absolut Zeit, sich diesem Amt zu widmen. Eine Vernunftentscheidung, denn die letzten Jahre hat sie ganz entschieden ihre Berufsausbildung vorangestellt. Zwei längere Auslandsaufenthalte hat die gebürtige Mainburgerin, die für den Siegelbezirk Mainburg ins Rennen gehen möchte, im Rahmen ihres Studiums hinter sich gebracht. Studiert hat sie einige Monate in Finnland, und in den USA hat Maria Kirzinger fast ein halbes Jahr ein Praktikum auf einer Hopfenfarm im Bundesstaat Seattle an der amerikanischen Westküste absolviert - und dabei elementare Unterschiede zum hiesigen Verfahren im Hopfenbau und der Verarbeitung kennengelernt.
Sollte Maria Kirzinger also auf den Hopfenthron kommen, so vertritt eine echte Kennerin des Fachs die Hallertau und ihr landwirtschaftliches Premiumprodukt, über das Maria auch in ihrer Studienarbeit geforscht hat und in ihrer Bachelorarbeit forschen will, die noch ansteht.

Als Fazit aus ihren Auslandsaufenthalten zieht sie jedoch die Erkenntnis: "Bei uns ist es am schönsten" - und sie meint damit die Hallertau und den elterlichen Hof und die Gastwirtschaft, wo sie aufgewachsen ist. Und da hat die bodenständige und sportliche 21-Jährige zusammen mit dem zwei Jahre älteren Bruder Andreas von Kindesbeinen an mit angepackt , ob bei der Arbeit im Hopfen oder in der Wirtschaft. Kalbsrollbraten mit Spätzle für 20 Personen kochen - kein Problem für das Wirtsdeandl, das auch gerne Kuchen backt, bei Vereinsfesten mithilft und ganz in die Fußstapfen von Mutter Angelika tritt, die als Wirtin den gastronomischen Betrieb managt, während Vater Alfred und Bruder Andreas, der übrigens im Januar die Ausbildung zum Biersommelier absolviert hat, vorwiegend für den Hopfenbau auf dem Hof zuständig sind. Im vergangenen Jahr haben die Kirzingers erstmals das "Hopfenzupfen wie zu Großmutters Zeiten" für den Tourismusverband ausgerichtet. Auch heuer wird das Fest dort stattfinden, und zwar am 12. August, dem Tag, an dem auch Festzug in Wolnzach ist, übrigens dem Heimatort von Marias Mutter Angelika. Das Zupferfest allerdings beginnt erst am Spätnachmittag, so dass sowohl die amtierenden Majestäten als auch die Bewerberinnen um den Hopfenthron an beiden Terminen teilnehmen können. Bislang hat sich neben Maria noch eine Kandidatin angemeldet, Kathi Maier aus Eschelbach.

Heuer werden im Auftrag des Hopfenpflanzerverbandes alle Kandidatinnen erstmals mit einem kleinen Film vorgestellt, zu sehen auch über www.donaukurier.de. Die Aufnahmen waren eine interessante Erfahrung für die junge Mitterstettenerin, die in ihrer Heimat bekannt und beliebt ist. Schließlich ist sie in vielen Vereinen dabei - vom TSV Elsendorf bis zur Feuerwehr und zum Löwenfanclub Elsendorf, der beim Gasthaus Kirzinger sein Vereinslokal hat. Maria Kirzinger fühlt sich absolut bereit, die Verantwortung als Hallertauer Hopfenkönigin zu übernehmen.

Eine Entscheidung, die die besonnene und zupackende junge Frau nicht auf der Vernunftebene getroffen hat, sondern auch mit dem Herzen.
 

Ellen Kellerer