Pipinsried
Marcel Richter kehrt nach Pipinsried zurück

Der frühere Spielertrainer und Kopf des Lokalkonkurrenten TSV Dachau 1865 wird Co-Trainer von Fabian Hürzeler

21.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:28 Uhr
Horst Kramer
Glaubt an den Klassenerhalt des FC Pipinsried in der Regionalliga: der neue Coach Marcel Richter. −Foto: Kramer

Pipinsried (PK) Wochenlang ist spekuliert worden, wer die Nachfolge von Manfred Bender auf dem Trainerstuhl des Fußball-Regionalligisten FC Pipinsried einnehmen könnte.

Jetzt ist es klar: Marcel Richter soll an der Seite von Fabian Hürzeler für den Klassenerhalt sorgen.

Die Personalie ist eine Überraschung: Der Sachse begann seine Spielertrainer-Karriere vor zwölfeinhalb Jahren beim Dorfklub. Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten in der Landesliga Süd kehrte er damals dem FCP überraschend den Rücken und wechselte zum Bezirksligisten TSV Dachau 1865. Mit der Begründung, dass in der Kreisstadt die Perspektive besser seinen. Tatsächlich führte er die Dachauer bis in die Bayernliga, erst als Spielertrainer, dann als Manager. Mehrere Jahre lang stritten sich die Pipinsrieder und Dachauer um die fußballerische Vorherrschaft in der Region. Im vergangenen Oktober kam es überraschend zum Bruch zwischen Richter und dem aktuellen 1865-Präsidenten, dem Bauunternehmer Wolfgang Moll, Vater des Löwen-Profis Quirin Moll. Über die Gründe schwiegen sich beide Seiten aus. Der Vereinsboss teilte womöglich nicht Richters sportliche Ambitionen.

FCP-Manager Roman Plesche und Richter kennen und schätzen sich seit einigen Jahren. So war es nicht verwunderlich, dass beide ins Gespräch kamen. Plesche sagte am gestrigen Freitag: "Wir haben uns für eine Zusammenarbeit mit Marcel Richter entschieden. Er ist ein sehr guter Fußballlehrer und cooler Typ, der sofort Zugang zu den Spielern finden wird. " Nicht zuletzt, weil er auch schon mit Kickern wie Amar Cekic und Oliver Wargalla zusammengearbeitet habe, so Plesche weiter. Richter war nicht der einzige Kandidat. Bis zuletzt sprachen die Pipinsrieder Verantwortlichen noch mit einem zweiten Übungsleiter, der in der Region bestens bekannt und vernetzt ist. Den Ausschlag für Richter haben wohl mehrere Aspekte gegeben. So kennt Richter das schwierige Umfeld aus seiner Zeit beim Dorfklub. Der frühere FCP-Präsident Konrad Höß lockte den damals 25-jährigen Stürmer vom TSV 1860 München II ins Dachauer Hinterland. Richter schaffte prompt zweimal den Klassenerhalt in der Landesliga Süd, bevor er zum TSV Dachau 1865 weiterzog. Ein weiterer Grund, der für Richter spricht: Er weiß, wie man mit einem kickenden Coach zusammen arbeitet. Rund zweieinhalb Jahre kooperierte der Ex-Profi in Dachau sehr erfolgreich mit dem Ex-Profi Fabian Lamotte.

Am Freitag bekannte Richter: "Ich freue mich auf den Verein und das Umfeld. Die damaligen Zeiten waren schon legendär, inzwischen ist der FCP ein professioneller Verein geworden. " Er glaube an eine gute Zusammenarbeit mit Fabian Hürzeler. "Der Klassenerhalt ist möglich, die Truppe hat eine hohe Qualität. " Richter wird als Co-Trainer von Spielertrainer Fabian Hürzeler fungieren, vorerst bis Saisonende.

Plesche hält eine weitere Zusammenarbeit für möglich: "Doch zuerst müssen wir schauen, wie sich die nächsten Monate entwickeln. " Richter verweigerte sich ebenfalls weitergehenden Spekulationen: "Das einzige, was zählt, ist der Verbleib in der Regionalliga. "
 

Horst Kramer