Karlshuld
Maracuja-Cocktail und Melk-Wettbewerb beim Pfarrfest

Innensanierung der Kirche in Karlshuld soll im Herbst starten

25.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:31 Uhr
Viel Spaß hatten die Dreierteams von Gemeinderat, Pfarrei, Schützenverein Edelweiß Neuschwetzingen, Gartenbauverein, Raiffeisenbank, Bürgerverein Kleinhohenried und den Feuerwehren aus Karlshuld und Grasheim beim Melkwettbewerb an der Kuh Alma. Pfarrer Paul Igbo stieß mit den Gästen mit einem Stamperl "Weihwasser" auf das Pfarrfest an. Für die Kinder bot das Kindergottesdienstteam unter anderem Specksteinschleifen an. −Foto: Hammerl

Karlshuld (DK) Pfarrer und Kaplan allein vor der Kirche: Zunehmend amüsiert wartete Pfarrer Paul Igbo gemeinsam mit Kaplan John und den Fahnenabordnungen der Vereine auf seine Ministranten.

Die ließen sich erst blicken, nachdem die zum Gottesdienst anlässlich des Pfarrfests rufenden Glocken längst verstummt waren. "Ihr hat mich alleine gelassen", begrüßte Igbo die aus der Kirche St. Ludwig herbeieilenden Ministranten mit einem Lachen und der Kirchenzug konnte Richtung Pfarrgarten starten. Dort waren die Biertische trotz unsicherer Wetterprognose mit mehr als 300 Gästen nahezu vollbesetzt.

Im Gottesdienst sangen die Ludwigssterne unter Leitung von Evi Knöferl, Petra Oschmann und Nicole Seitle. Der Kinderchor beging sein 15-jähriges Bestehen, weshalb Pfarrer Igbo den Leiterinnen ein kleines Geschenk überreichte. Die Jugendlichen, die heuer in St. Ulrich in Neuburg das Sakrament empfangen hatten, erhielten ihre Urkunden während des Pfarrfestes und einige von ihnen gestalteten, unter anderem verkleidet als Arzt, Nonne oder Polizist den Auftakt der Predigt. "Das Kleid sagt schon viel aus", sagte der Pfarrer, doch das Äußere bedeute nicht alles, zumal es oft nicht mit dem Inneren übereinstimme. In seiner Predigt ging er der Frage nach, wer Johannes der Täufer war, der durch Judäa zog und zur Umkehr mahnte. Er verwies auf die Symbolik, dass Johannes genau sechs Monate vor Christi Geburt auf die Welt kam, am symbolträchtigen Sonnwendfest. Johannes sei radikal, er gehe an die Wurzel und schaue hinter schöne Fassaden. "Johannes weist den Weg nach vorne", fasste Igbo zusammen. "Dieser Weg ist nicht immer leicht, aber immer offen. "

Wuidsaureiter Fritz Tremmel spielte während des Pfarrfestes zur Unterhaltung auf. Ernst wurde es, als Kirchenpflegerin Angelika Dieck auf das "leidige Thema" der Innensanierung der Pfarrkirche St. Ludwig zu sprechen kam. Mittlerweile habe das Bischöfliche Ordinariat Zuschüsse für 2020 zugesagt, so dass im Herbst begonnen werden soll. Insgesamt koste die Maßnahme 710000 Euro, das Bistum Augsburg übernimmt 315000 Euro. Die Gemeinde Karlshuld hat 162000 Euro zugesagt, weitere Zuschüsse sollen beantragt werden. Gespendet wurden bisher 75000 Euro. "Wir werden ein Spendenbarometer aufstellen", kündigte die Kirchenpflegerin an, "wir freuen uns über jede noch so kleine Spende". Zudem seien viele Aktionen geplant, um Geld für die Innensanierung zu sammeln.

An der Cocktailbar der Ministranten war der Maracuja-Cocktail am stärksten nachgefragt, auch Popcorn lief, wenn auch nicht so gut wie beim Schulfest. "Der Pfarrer will kein Popcorn, weil er auf Diät ist", bedauerte Hanna. Was Igbo aber offenbar nicht davon abhielt, durch die Reihen zu gehen und mit den Gläubigen anzustoßen. "Weihwasser", scherzte er augenzwinkernd auf die Frage, was in den Schnapsgläsern sei.

Viel Spaß hatten die Kinder beim Specksteinschleifen oder Basteln von Fröschen oder Fischen aus alten CDs mit dem Kindergottesdienstteams. Für die Jungs gab es zudem Geschicklichkeitsspiele und ein Wurfspiel, bei dem mit kleinen Säckchen in ein Loch auf einer schiefen Ebene gezielt wurde. Noch mehr Gaudi brachte der Mannschafts-Melk-Wettbewerb am Gummieuter der Kuh Alma. Sieben Mannschaften traten an und natürlich mussten sich die Melker allerlei Frotzeleien anhören. Am Ende hatte das Gemeinderatsteam mit Vize-Bürgermeister Michael Lederer, Werner Hecht und Patricia Fürholzer mit 2336 Gramm Wasser die Nase vorn, gefolgt vom Bürgerverein Kleinhohenried (1989) und der Feuerwehr Grasheim (1930).

Andrea Hammerl