Ingolstadt
Mann rastet nach Unfall aus

35-Jähriger schlägt auf der Autobahn um sich und bespuckt Polizisten

15.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:19 Uhr

Ingolstadt (DK) Ein 35-Jähriger hat am späten Donnerstagabend einen Serienunfall auf der A 9 verursacht, bei dem ein Schaden von 40 000 Euro entstand. Verletzt wurde niemand. Nach dem Unfall rastete der Mann aus, bespuckte einen Polizisten und wurde gegenüber Sanitätern rabiat.

Der 35-Jährige aus Mainburg war um 23.35 Uhr mit seinem Opel auf der linken Fahrspur der A 9 in Richtung München unterwegs. Etwa einen Kilometer vor der Anschlussstelle Ingolstadt-Nord geriet er nach links, stieß gegen die Mittelleitplanke und schleuderte zurück auf die Fahrbahn, berichtet die Polizei. Damit löste er eine Kettenreaktion aus: Erst stieß er mit dem BMW eines 43-Jährigen zusammen, der auf der mittleren Spur fuhr. Dann schleuderte der Opel weiter nach rechts und kollidierte mit dem Lastwagen eines 47-Jährigen, der auf dem rechten Fahrstreifen herankam. Der BMW wiederum prallte gegen die Mittelleitplanke und kam schließlich auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen, so die Polizei. Der Lkw fuhr auf den Standstreifen.

Nach dem Unfall stieg der 35-Jährige aus und ging zu dem Lastwagen, der auf dem Standstreifen angehalten hatte. Als er am Lkw angekommen war, wurde er vom rechten Außenspiegel eines Kleintransporters eines 30-Jährigen erfasst, der auf der rechten Spur unterwegs war und dadurch zu Boden geschleudert. Als der Lastwagenfahrer zu dem verletzten Mainburger ging, um ihm zu helfen, beleidigte ihn der Mann allerdings und trat gegen den Lastwagen, berichtet die Polizei.

Beim Eintreffen einer Streife der Verkehrspolizei Ingolstadt am Unfallort lehnte der Mainburger an der rechten Leitplanke. Allerdings benötigte er keine Hilfe, sondern wurde offenbar wütend. Er ging auf die Polizeibeamten zu und schubste diese zunächst weg. Als er dann wieder auf die Fahrbahn gehen wollte, hielten ihn die Beamten zurück, berichtet die Polizei. Daraufhin schubste er sie erneut und spuckte einem Beamten ins Gesicht. Selbst nachdem der Mainburger gefesselt worden war, beleidigte er die Beamten weiter und leistete Widerstand, so die Polizei. Auch als ein Krankenwagen kam, der ihn mit nehmen sollte, gab der Mainburger keine Ruhe und zeigte sich rabiat - sowohl gegenüber den Polizeibeamten, als auch gegenüber Rettungskräften und anschließend im Krankenhaus gegenüber den Pflegekräften. Dort trat er laut Polizei gefesselt mit dem Beinen um sich.

Wie sich schnell herausstellte, war der Mainburger ohne Führerschein unterwegs. Zudem roch er nach Alkohol und wirkte, als hätte er zudem Drogen konsumiert. Daraufhin ordneten die Beamten eine Blutentnahme an und stellten sein Fahrzeug sicher. Auf den Mainburger kommt nun ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung zu.

Ein Strafverfahren wegen Fälschens von Daten erwartet dagegen den 47-jährigen Lasterfahrer. Denn im Rahmen der Auswertung der Daten des digitalen Kontrollgerätes in seinem Lkw stellte die Polizei fest, dass er bis zum Unfall fünf Stunden lang eine fremde Fahrerkarte dort hineingesteckt hatte, damit auf seiner Karte die Fahrtzeiten nicht aufgezeichnet werden. Die fremde Karte hatte er nach dem Unfall gegen seine eigene ausgetauscht, offenbar in der Hoffnung, dass seine Fahrt mit der fremden Karte nicht bemerkt wird.