Röttenbach
Mann der Fürsorge

Röttenbach begrüßt neuen Pfarrkurat Jürgen Vogt herzlich Bierkasten als Geschenk

13.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Anton Schmidpeter begrüßt den neuen Pfarrer Jürgen Vogt (rechts) herzlich. Mit seiner geselligen Art hat Vogt sich bereits viele Herzen erobert. - Foto: Osiander

Röttenbach (ao) Im Pfarrbrief hat sich Jürgen Vogt bereits als neuer Pfarrkurat für den Pfarreienverband Georgensgmünd-Mühlstetten-Röttenbach vorgestellt. Dabei betonte er seine spirituelle Prägung durch die "Priestergemeinschaft Jesus Caritas", die sich auf den seligen Charles de Foucault zurückführt. Vogt versicherte weiter, er bringe aus seinem seelsorgerlichen Dienst in Pfraunfeld, Nürnberg und Schwabach reichlich Erfahrungen in der Verbandsarbeit sowie in der Ökumene mit. Ferner verfüge er über Praxis bei verschiedenen Chören, in Gestaltungspädagogik und im Bibliolog und schaue auf "fast 55 Jahre geballte Lebenserfahrung" zurück.

Am Sonntag nun erlebten zahlreiche Messbesucher in einem feierlichen Gottesdienst in Röttenbachs Pfarrkirche Maria Königin die offizielle Amtseinführung von Vogt. Mit spürbarer Freude und Herzlichkeit begrüßte Pfarrer Matthäus Ottenwälder seinen neuen Amtsbruder als "Kurat", das heißt als "Mann der Fürsorge", der seine priesterliche Sendung als "Dienst mit offenem Ohr und Herzen für jeden Mitmenschen" verstehe. Durch Konzelebration von Pfarrer Jürgen Vogt, Pfarrer Matthäus Ottenwälder und Diakon Robert Ullinger sowie durch die musikalische Mitgestaltung des Kirchenchors unter Georg Wurms Leitung, Christa Kauschkas Juventi-Cantates-Gruppe und des Musikvereins mit seinem Dirigenten Alfons Dollinger erhielt der Gottesdienst einen besonders festlichen Charakter.

Sehr eindrucksvoll dabei die zu Herzen gehenden Predigtworte von Pfarrkurat Jürgen Vogt: Das Bibelwort "Weil du so kostbar bist in meinen Augen, habe ich meinen Sohn dahingegeben" aufgreifend, kündete Vogt voll mitreißender Glaubensbegeisterung tiefe Zuversicht gerade für verzweifelte Grenzsituationen "von durch die Umwelt abgestempelten Menschen" und er ermunterte eindringlich: "Gerade wenn das Fremdurteil wie ,den kann man abschreiben' dich niederdrücken möchte, kannst du versichert sein: Gott sucht jeden - Gott sucht auch dich." Diese Frohbotschaft prägte eine spürbar gelöste, zuversichtliche Atmosphäre, zum Messeausklang gewürzt mit heiteren Bemerkungen Vogts, die ihn als Mann mit feinem Humor und natürlicher Kontaktfreude auswiesen. Dazu passte auch, dass er der Gemeinde mit nettem Spruch und Blumenpräsent seine Haushälterin vorstellte.

Nach dem dankbar gemeinsam gesungenen, von Organistin Martina Böckler begleiteten "Te Deum laudamus", entbot Pfarrgemeinderatsvorsitzender Anton Schmidpeter herzliches Willkommen und richtete dabei an Pfarrer Vogt einen Wunschkatalog. So bat er um "offenen, ehrlichen, fairen Umgang miteinander, ein offenes, gesprächsbereites Pfarrhaus, neue Ideen und Schritte zum Seelenheil der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, tatkräftige Unterstützung von Pfarrer Matthäus Ottenwälder bei den vielfältigen pastoralen Aufgaben und ein langes Wirken in Röttenbach". Mit sichtlicher Freude konnte Schmidpeter schließlich auf das "gute Ankommen" von Pfarrer Vogt bei seinen künftigen Pfarrkindern verweisen, kursiere doch bereits jetzt vielfach der Satz: "Herr Pfarrer Vogt hat schon die Herzen unserer Pfarrangehörigen gewonnen." Sehr positiv werde sein unkompliziertes Zugehen auf die Bürger sowohl im kirchlichen Raum wie auf der Straße oder in Geschäften registriert. Schmunzelnd nahm Pfarrer Vogt schließlich Schmidpeters Begrüßungsgeschenk, einen zu Geselligkeit ermunternden Kasten Spalter Bier, entgegen. Auch freute er sich über den von Kindern überreichten "Auszug aus der Geschichte der Mühlstettener Kirche".

Mit herzlichem Segenswunsch und nachdrücklichem Bekenntnis zu "selbstverständlichem, lebendigem, ökumenischem Miteinander" begrüßte die evangelische Pastorin Cornelia Meinhart ihren katholischen Glaubensbruder und betonte: "Diese Gemeinsamkeit ist umso dringlicher heute, wo Glaubenssuche und Glaubensleben nicht selbstverständlich sind und wo wir in Zeiten von Priester- und Pfarrermangel einander gut brauchen können im gemeinsamen Dienst daran, Menschen mit Gottes Wort zur Seite zu stehen und sie im Bangen und Hoffen, in Freude und Leid, im Leben und Sterben zu begleiten."

Bürgermeister Thomas Schneider betonte die "Freude der Pfarrfamilie, wieder einen Priester am Ort zu haben". Pfarrer und Kirche hätten in der Gemeinde "bei der mittleren und älteren Generation einen hohen Stellenwert". Dann griff Schneider, an Pfarrer Vogt und die anwesenden Geistlichen gewandt, ein brennendes Anliegen auf: "Die Herausforderung, der Sie sich stellen müssen, sind die jungen Menschen. Wie kann es gelingen, die Jungen für Religion und Kirche zu begeistern? Daneben gibt es in unserer Gemeinde viel Zuzug. Viele Neu-Röttenbacher sind ebenfalls der Kirche gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen und warten darauf, angesprochen zu werden."