Burgheim
Manfred Steitz feiert 80. Geburtstag

Der Seniorchef des Tiefbauunternehmens Ignaz Schmid ist schon seit 53 Jahren in Burgheim

25.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Die besten Glückwünsche zum 80. Geburtstag und für die weitere Zukunft überbrachte Burgheims Bürgermeister Michael Böhm dem Jubilar Manfred Steitz (links). Und so sah Manfred Steitz aus, als er vor 53 Jahren nach Burgheim kam (rechts). Die Alteingesessenen werden sich noch erinnern. - Fotos: Maier

Burgheim (DK) Er ist einer der größten Unternehmerpersönlichkeiten in Burgheim und im Landkreis und musste schon sehr früh in diese Rolle schlüpfen. Der Burgheimer Manfred Steitz, ein gebürtiger Pfälzer und Seniorchef der Tiefbaufirma Ignaz Schmid, feierte seinen 80. Geburtstag.

Manfred Steitz kam viel herum in seinem Leben. Der Sohn eines Schuhfabrikantenehepaares aus dem pfälzischen Marnheim ging bereits 1949 auf "schulische" Wanderschaft nach Königsfeld im Schwarzwald in ein Internat, um von dort mit der Mittleren Reife im Jahr 1952 zurückzukehren. In Worms begann sein Berufsleben. Bekanntlich fertigt man Schuhe aus Leder. So war es nur logisch, dass der jetzige Jubilar 1953 als Volontär in die Lederfabrik Worms eintrat.

Nur kurze Zeit später konfrontierte das Schicksal Manfred Steitz einschneidend und prägend. Sein Vater erlitt einen Herzinfarkt. Der 18-jährige Manfred übernahm eine 49-prozentige Beteiligung an der Istma Schuhfabrik in Marnheim. "Täglich haben wir 2000 Paar Schuhe gefertigt" erinnert er sich. Zu seinen größten Kunden gehörten die Versandhäuser Quelle und Neckermann mit Damensandaletten - jeweils 20 000 Paar.

Drei Jahre später kam Manfred Steitz nach Burgheim und bekam eine Schubkarre in die Hand gedrückt, wie er sich ganz genau erinnert. Das Betriebsgelände der Firma Ignaz Schmid erhielt eine neue Betondecke und da war jede helfende Hand gefragt. Doch wie kam Manfred Steitz überhaupt nach Burgheim? Seine Eltern und seine Schwiegereltern trafen sich regelmäßig zur Kur in Oberstaufen und freundeten sich an. Bei einem Besuch der Familie Schmid im pfälzischen Marnheim war auch Tochter Elke dabei - eine folgenreiche Begegnung. Manfred und Elke Steitz heirateten. Verbunden war damit auch ein beruflicher Branchenwechsel. Die Firma Ignaz Schmid war damals ein bedeutender Landprodukthändler mit wichtigen Geschäftsaktivitäten zur Großmarkthalle in München. Dort etablierte sich auch Manfred Steitz mit Kartoffeln. Etwa 1200 Zentner hat er dort täglich zusammen mit seinem Mitarbeiter, dem Straßer Ludwig Artner, abgeladen und verkauft. Doch der Landhandel sollte nicht seine letzte Branche des beruflichen Schaffens sein, ein einschneidender Strukturwandel machte sich breit. Ignaz Schmid betrieb eine Kiesgrube und belieferte eine Baustelle zum Aufbau eines Bundeswehrstandortes im westlichen Schwaben.

So wandelte sich die Firma zu einem überregional tätigen Tiefbauunternehmen. 1986 nahm Manfred Steitz viel Geld in die Hand. Er übernahm die Firma und investierte kräftig. Bald fuhren bei der Firma Ignaz die ersten Sattelzüge im Landkreis und das Betriebsgelände entlang der Bahnlinie wurde durch Zukauf erheblich erweitert. Die gesamte Familie Steitz, Ehefrau Elke, sowie die Kinder Karin und Jürgen, ist im Unternehmen integriert. Einen Generationswechsel vollzog Manfred Steitz im Jahr 2000. Er übergab den Betrieb an Tochter Karin Bauer.

Die Straßen- und Tiefbaufirma hat sich ganz im Sinne des Seniorchefs weiterentwickelt und ist heute ein erfolgreicher und überregional tätiger Mittelständler, der in Burgheim 80 Mitarbeiter beschäftigt. Steitz nimmt auch sehr rege am gesellschaftlichen Leben in Burgheim teil und ist dabei Mitglied in neun Vereinen. Herausragend ist sein Engagement beim Burgheimer Tennisclub - den er 1972 gründete. Über zehn Jahre lang war er Vorstand und bürgte für 99 000 Mark, damit das Vereinsgelände mit den Tennisplätzen gebaut werden konnte. Gleich daneben ist die Asphaltbahn der Stockschützen. Auch hier gehört Steitz zu den Gründungsmitgliedern.