Gachenbach
"Man will einfach alles haben"

Aufkleber, Kissen, Klopapier und mehr: Der Einhorntrend hält sich hartnäckig auch in Gachenbach

05.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr

Die gesammelten Schätze: Seit die beiden Freundinnen Felicia Lechner-Roos und Sarah Noppenberger (von links) angefangen haben Einhörner zu sammeln, ist der Berg an Sachen mit dem trendigen Dekor immer größer geworden. Alkoholisches mit Einhorndruck wurde aber von den Eltern konsumiert und sogar als gut befunden. - Foto: Nestele

Gachenbach (SZ) Plüsch. Pink. Glitzer. Regenbogen. Schimmer. Jeder, der die Fabelwesenwelt kennt, weiß, welches Wesen gemeint ist: das Einhorn. Das liegt derzeit voll im Trend. Sarah Noppenberger (15) und Felicia Lechner-Roos (13) aus Gachenbach erklären, warum.

"Das Sammeln hat an meinem Geburtstag dieses Jahr erst so richtig angefangen", erzählt Felicia Lechner-Roos mit einem Lächeln im Gesicht, "aber ich fand Einhörner schon immer cool." Was sie bekommen hat? "Ein Wassereinhorn für den Pool und die Hausschuhe", erinnert sie sich. Ihre Freundin Sarah Noppenberger ist nicht selbst auf den Trend gestoßen: "Eigentlich hat sie mich mit dem ganzen Einhornkram angesteckt", erzählt sie, während sie Felicia angrinst.

Einhornverzierungen sind schon etwas länger im Trend. Bereits in der Antike wurden die Fabelwesen in verschiedenen Schriften erwähnt und wurden später gern als Motiv für Mosaike und Wandmalereien genutzt. In den 80er-Jahren gewann das fantastische Wesen durch den Film "Das letzte Einhorn" deutlich an Bekanntheit. Im vergangenen Herbst dann brachte der Schokoladenhersteller Ritter Sport eine limitierte Edition mit Einhornschokolade heraus. Die weiße Schokolade in der Geschmacksrichtung "Joghurt und Himbeer-Cassis-Regenbogen" verkaufte sich rasend schnell und löste - völlig unerwartet - einen Trend aus, der sich bis heute hält. In vielen Geschäften gibt es alles Mögliche mit Einhornmuster zu kaufen: Klopapier, Sekt, Deo - das Modedekor macht vor fast nichts mehr Halt. Auch wenn mittlerweile weniger Produkte mit Einhörnern verziert in den Regalen stehen, gibt es gerade online immer noch eine recht große Auswahl.

Für die zwei Einhornfreundinnen Felicia und Sarah kam der Trend sehr gelegen, auch wenn er schlecht für ihren Geldbeutel war. "Man will einfach alles haben", sagen sie fast unisono. Was sie allerdings mit den Sachen anfangen sollen, das wissen die beiden Mädels teilweise gar nicht. Nur gut, dass Felicias Schwester Fotografin ist: "Die kann das riesige Einhorn noch für ihre Bilder nehmen", erklärt Felicia lachend.

Auf die Frage, warum sie die flauschigen Fabelwesen überhaupt so toll finden, wissen die zwei Freundinnen spontan keine richtige Antwort: "Keine Ahnung. Ich fand Pferde schon immer süß. Die Einhörner werden mit dem Pink ja nur noch süßer", erklärt Sarah dann. Vielleicht ist das der Grund, warum beide das pink-lilafarbene, flauschige Rieseneinhorn als ihren Favoriten auserkoren haben.

Trotz der vielen Sachen, die sie bereits daheim haben, ist beiden klar: Das war noch nicht alles. "Eine Bettdecke oder ein Einhornsitzkissen wären auf jeden Fall noch richtig cool", sagt Sarah und ihre Freundin nickt zustimmend. Wenn der Einhorntrend abflaut, nimmt bestimmt ein anderes Tier den Platz ein. Viele spekulieren auf den Flamingo, der langsam die Geschäfte erobert. Mittlerweile gibt es Strohhalme und Abschminktücher mit Flamingodruck. So richtig sicher kann sich bei Trends aber niemand sein. Man wird es ja sehen.