Virtuelles Fußballtraining
"Man steht im Fokus, ist immer gefordert"

Ingolstädter "Königsklassenfußball" bietet ab sofort virtuelles 3D-Training an

07.04.2022 | Stand 25.10.2023, 11:27 Uhr
Virtuelles Fußballtraining: Fabian Müller (links, und großes Bild, links) bespricht mit Kilian König (Mitte) und Tommy Wachs vom " Königsklassen-Fußball" das neue Trainingstool. −Foto: Schoch

Ingolstadt - Die Welt wird immer digitaler.

Auch vor dem Fußball stoppt diese Entwicklung nicht. Virtual Reality Training heißt ein Trend, mit dem Fußballspieler ihre Fähigkeiten schneller und effizienter ausbauen können. Bei "Königsklassenfußball" in Ingolstadt können Interessierte ab sechs Jahren dieses digitale Training testen.

Die 3D-Brille sitzt. An den Schuhen werden Manschetten mit Sensoren befestigt. Dann taucht der ehemalige Profi Fabian Müller ein in die digitale Welt. Schnell noch in die virtuellen Kickstiefel schlüpfen und schon geht das Training los.

Rote, gelbe, blaue und lilafarbene Bälle kommen angeflitzt. Roter Ball heißt: mit dem rechten Außenrist wegkicken; lila mit dem linken. Weißer Ball ausweichen, silberfarbener Ball wegschießen - egal wie. Am Anfang ist es noch leicht, doch die Schwierigkeit steigt und damit die Geschwindigkeit. Schnell wird es unübersichtlich.

Virtual Reality Training hat etwas von Playstation. Es verbindet die virtuelle, die spielerische Welt, mit Fußball-Training. "Es gibt verschiedene, unterschiedliche Programme", sagt Kilian König von "Königsklassenfußball" in Ingolstadt. Genauigkeit, Reaktionszeit, Orientierung, Entscheidungsfindung - das alles soll das virtuelle Fußballtraining fördern und verbessern.

Beim Training ist auf jeden Fall immer ein Trainer dabei. Er beobachtet die Übungen genau. Während das Programm alle Daten erfasst, korrigiert der Coach dann quasi analog nach. Er gibt Hilfestellung zur Körperhaltung, zum Standbein etc. "Die digitale Welt bietet einen Mehrwert, entscheidend ist aber das Coaching. Der Trainer ist der Schlüssel, sowohl im realen, als auch im virtuellen Training", sagt Königs Partner, Tommy Wachs.

Weltklubs, wie Paris St. Germain und der AC Mailand, setzen beispielsweise auf das digitale Training. "Wir sind deutschlandweit die erste Firma, die mit diesem Tool trainiert", sagt König. Ein weiterer Vorteil ist dabei auch der Vergleich. Denn beim virtuellen Training kann sich der Spieler beispielsweise auch mit anderen messen, deren Daten einsehen. So auch die des ehemaligen Profis Fabian Müller.

Über 200 Zweitliga-Spiele, unter anderem für Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue, hat der aktuelle Spieler des TSV Baar-Ebenhausen in seiner Karriere absolviert. In der internen Rangliste von "Königsklassenfußball" belegt er sofort den zweiten Platz. "Das Training war überraschend realistisch und sehr effizient", sagt er. "Man steht im Fokus, ist also immer gefordert. " Anders als beim Mannschaftstraining gäbe es virtuell keine Ruhephasen.

Müller hat offensichtlich Spaß, weshalb er das virtuelle Training weiter ausprobieren will - obwohl er seine Fußballkarriere in der Kreisliga ausklingen lässt. Beim Blick auf seine Karriere wird er fast ein bisschen wehmütig: "Schade, dass es das bei mir noch nicht gegeben hat, sonst wäre vielleicht mehr gegangen", sagt er und schmunzelt .

DK

Timo Schoch