Burgheim
Mammutprojekt geht in die finale Phase

Das neue Sportheim des TSV Burgheim bauen die Vereinsmitglieder zum Großteil in Eigenregie

29.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr

Foto: Stefan Janda

Burgheim (DK) Es ist ein Kraftakt, den sich die Mitglieder des TSV Burgheim aufgebürdet haben. Doch einer, den viele nur allzu gerne stemmen. Gemeinsam errichten sie seit knapp einem Jahr das neue Sportheim des Vereins. Vieles passiert dabei in Eigenregie. Mittlerweile läuft die finale Phase.

Von außen sieht das Gebäude bereits so gut wie fertig aus. Einzig das Gelände rund um das Sportheim des TSV mit ein paar Erd- und Kieshaufen und allerlei Arbeitsmaterial zeigt Besuchern, dass das Bauwerk noch eine Baustelle ist. Die Betonung liegt auf "noch". Denn schon bald wollen die Mitglieder des größten Burgheimer Sportvereins in ihr neues Vereinsheim einziehen. Mit diesem Schritt soll die größte Baumaßnahme in der Geschichte des Klubs abgeschlossen sein. Das Gebäude selbst soll in den nächsten Monaten fertig werden, wie Thomas Karmann, im Vorstand für die Finanzen zuständig, erklärt. "Die Einweihungsfeier findet aber erst im nächsten Frühjahr oder Frühsommer statt, bis dahin sind auch die Außenanlagen fertig."

Den Besuchern wollen die Verantwortlichen dann ein kleines Schmuckstück präsentieren. Eine großzügig ausgelegte Terrasse und die Tribüne sollen Zuschauern bei Heimspielen der TSV-Fußballer Platz bieten. Im Schankraum im Inneren gibt es viel Fläche für Gäste, dazu kommt ein abtrennbarer Gymnastikraum, beispielsweise für Turneinheiten. Beide Bereiche überspannt eine Holzdecke mit Sichtbalken, unter der sich die Besucher wohlfühlen sollen. Und im Untergeschoss, das von den Parkplätzen aus ebenerdig betretbar ist, sind neben den WC-Anlagen - darunter auch eine barrierefreie Toilette - großzügig ausgelegte Umkleidebereiche angelegt. "Beide sind außerdem getrennt an die Heizung angeschlossen, so dass bei Trainingseinheiten nicht alles beheizt werden muss", erklärt Norbert Biber vom vereinseigenen Bauausschuss.

Apropos Heizung: Die ist in einem abgetrennten Gebäudetrakt untergebracht. Zwei Pufferspeicher, die an die Solaranlagen auf dem Dach angeschlossen sind, liefern warmes Wasser für die Duschen. Die restliche Energie stammt aus der Gasheizung. Sollte sich die Vereinsführung in einigen Jahren zum Kauf einer Photovoltaikanlage entschließen, ist auch dafür noch Platz. "Im alten Sportheim hatten wir die gesamte Technik auf das ganze Gebäude verteilt", erinnert sich Biber. Jetzt sei alles in einem Raum und obendrein auf dem neuesten Stand. Fertig sind die Mitglieder des TSV mit ihrem rund 750 000 Euro teuren Mammutprojekt aber noch nicht. Neben den Außenanlagen fehlt auch im Gastraum noch der Feinschliff. Stühle und Tische sind noch im Lagerraum im Keller gestapelt. Nach der Holzdecke und dem restlichen Boden folgen in den nächsten Monaten aber nur noch die Restarbeiten. Zu verdanken ist das vor allem dem Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer. Etwa 80 bis 100 Leute hätten am Neubau mitgewirkt, erklärt Alfred Meier vom Bauausschuss. Er und seine Kollegen erinnern vor allem an den Einsatz von Kreis- und Gemeinderat Hans Dußmann, der zur Freude der Vereinsführung auf der Baustelle die Fäden in Händen hielt. Ohne ihn, da sind sich die Verantwortlichen einig, hätte der Neubau so nicht funktioniert.

Alles komplett konnten die Mitglieder freilich nicht übernehmen, weshalb am Bau des in Holzständerbauweise errichteten Gebäudes auch einige Fachfirmen beteiligt waren. Insgesamt soll sich der finanzielle Aufwand für den Verein durch den ehrenamtlichen Einsatz allerdings in Grenzen halten. "Geplant ist, dass wir am Ende bei 200 000 Euro Schulden rauskommen", erklärt Karmann. Nötig ist dafür neben Zuschüssen, unter anderem vom Bayerischen Landessportverband, dem Landkreis und von der Marktgemeinde Burgheim, auch ein satter Spendenerlös.

Nötig war dieser finanzielle Kraftakt allemal. "Das alte Sportheim stammte aus den 1960er-Jahren und wäre ein Sanierungsfall gewesen", weiß Karmann. Tatsächlich war das Gebäude derart in die Jahre gekommen, dass eine Modernisierung nicht billiger als ein Neubau gekommen wäre. Ausschlaggebend für den entscheidenden Beschluss der Mitglieder im April 2016 war letztlich der marode Zustand des Altbaus. Der Abriss im vergangenen Sommer zog damit einen endgültigen Schlussstrich unter die jahrelangen Überlegungen.

Abgeschlossen werden die Großprojekte beim TSV Burgheim mit der Einweihung im kommenden Jahr aber noch lange nicht sein. 2020 wird der rund 550 Mitglieder zählende Verein 100 Jahre alt. Die Planungen für die nächste Feier im schmucken Sportheim können also schon mal beginnen.

 

Für den Neubau seines Vereinsheims ist der TSV Burgheim weiterhin auf Spenden angewiesen. Möglich sind diese auf das Konto des Vereins bei der Sparkasse Neuburg-Rain, IBAN DE71 7215 2070 0000 7230 98, Verwendungszeck "Spende TSV Burgheim 1920".