Großmehring
Mal solo, mal als Trio

"3 Männer nur mit Gitarre" begeisterten knapp 400 Besucher in der Nibelungenhalle

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

"3 Männer nur mit Gitarre": Michi Dietmayr, Keller Steff und Roland Hefter (von links). - Foto: Wallner

Großmehring (wal) "3 Männer nur mit Gitarre" - mit diesem doppeldeutigen Titel war das Konzert in der Großmehringer Nibelungenhalle angekündigt. Knapp 400 erwartungsfrohe Besucher erfuhren live die Auflösung des Rätsels: Die meisten Lieder begleiteten die drei bayerischen Musiker Roland Hefter, Michi Dietmayr und Keller Steff allein mit ihren Gitarren.

Nur einmal griff Roland Hefter zu seiner Trompete. Die zweite Deutung ihrer Ankündigung setzten sie insofern um, dass sie sich nach der Pause ihrer T-Shirts entledigten, allerdings nicht, um damit die weiblichen Fans zu beeindrucken, sondern damit diese wieder ihre eigenen Ehemänner schätzen. So sagte Hefter selbstironisch: "Geht's hoam und denkt's eich, mei Mo schaut ja gar net so schlecht aus!"

Im Mittelpunkt des dreistündigen Konzerts stand aber die Musik der aus München und Übersee stammenden Urbayern. Inhaltlich wurden dabei Szenen aus dem alltäglichen Leben humorvoll, lustig und bayerisch-ironisch mit Liedern, Geschichten und Witzen aufbereitet. Im ersten Teil standen dabei Einzeldarbietungen auf dem Programm. So wies Roland Hefter mit "I dad's macha" darauf hin, dass viele Menschen bereuen, was sie alles in ihrem Leben nicht gemacht haben. "Das Lied, von dem ich lebe" - so kündigte Hefter ein Lied an, dessen Text er auf Fußmatten drucken lässt: "As Leb'm is' eh scho' schwer, und jetzt kimmst du daher!" "Irgendwie, irgendwo schmeiß' i alles in mei Klo" nahm das "Nicht-trennen-können" von Gegenständen aufs Korn.

Michi Dietmayr sang ein Rock 'n' Roll-Liebeslied und nahm sich der pubertierenden Kinder an. Über eine angedachte Weihnachtslieder-CD für Kinder ließ er das Publikum abstimmen. Tosender Applaus für "In der Ochsenbraterei". "Ich geh in meine Taverne" und "I nies da ins Gnack" sprachen eine eindeutige Sprache. "Fußball, Schweinsbrat'n und a halbe Bier" sangen alle Männer in der Halle mit Inbrunst mit, ehe Keller Steff ans Mikrofon trat. Er erzählte musikalisch von seinen Erlebnissen als Gondelschaffner am Rauschberg, einer unglücklichen Radlfahrt nach Venedig und mit "Narrisch" von der Vater-Sohn-Beziehung. Den Titel "Der oreidige Zeck" verstanden wohl nur die Bayern im Saal vollständig.

Nach der Pause gab es die "3 Männer" dann meist als Trio und oberkörperfrei zu hören. Rockig, poppig, spritzig boten sie ihre Lieder dar. Zum "Bulldogfahrer" gab es die Geschichte von einer Hackschnitzelanlage zu hören, die mit der Zubereitung der Hackschnitzel durch den Thermomix endete. Das Publikum spendete begeistert Applaus.

Bei "Kaibeziagn" sangen nicht nur eingefleischte Fans der Drei, wie etwa zwei Damen aus Hohenpeißenberg, textgenau mit. "Mia san net de 3 Männer, de groß politisiern, aber mia kanntens", verriet Keller Steff. Dafür wurden immer wieder Alltagsbegebenheiten ausdrucksstark, schwungvoll und gestenreich mit Lust und Laune präsentiert. Mit drei Zugaben bedankten sich die Profimusiker beim begeisterten Publikum. Seit drei Jahren spielen die Musiker zusammen. 50 Konzerte geben sie jährlich, meist in Bayern. Alle drei haben dazu jeweils etwa 100 Soloauftritte. Roland Hefter und Keller Steff spielen zudem noch in Bands.