Neuburg
Mal mit Politprominenz, mal komplett ohne

Die vier Landratskandidaten setzen im Wahlkampf auf ganz unterschiedliche Formen der Unterstützung - oder verzichten sogar darauf

03.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:55 Uhr
  −Foto: Eberl/Hammer/Janda/Hoppe/Hase/Weigel/dpa-Archiv

Neuburg (sja) Die bayerische Landtagspräsidentin kommt, ebenso wie die Oppositionschefin im Maximilianeum.

Der Ministerpräsident steht noch auf der Wunschliste. Und auch ein Besuch des Wirtschaftsministers ist nicht ausgeschlossen. Keine Frage: Der Landratswahlkampf im Kreis Neuburg-Schrobenhausen bringt wieder prominente Besucher aus der Landespolitik in die Region. Doch nicht alle Kandidaten setzen auf diese Form der Unterstützung.

Werner Widuckel sagt ganz bewusst Nein. Kein bekanntes Gesicht seiner Partei aus München oder aus Berlin wird den SPD -Bewerber im Rennen um das höchste politische Amt im Landkreis unterstützen. "Denn es geht um kreispolitische Fragen und die wollen wir auch in den Mittelpunkt stellen", sagt der Universitäts-Professor aus Karlskron. Die Wähler sollen schließlich erfahren, was der Kandidat will, ist seine Meinung und die des SPD-Kreisvorstands. "Und das werde ich als Kandidat auch sagen. "

Etwas dosierter gehen die Grünen mit ihrem Kandidaten Norbert Mages ans Werk, die vorerst mit nur einem prominenten Gesicht arbeiten. Denn mit Katharina Schulze kommt am 13. Januar die Chefin der Landtagsfraktion, zugleich Oppositionsführerin im Maximilianeum, nach Neuburg. Die 33 Jahre alte Münchenerin, die voraussichtlich ab 10 Uhr im Gasthaus Aussicht spricht, gilt laut einer Analyse vom Oktober immerhin als eine der besten Rednerinnen der bayerischen Landespolitik. Ein Pfund also, das die Grünen aufbringen. "Mehr soll es aber erst mal nicht sein, denn man könnte es auch übertreiben", sagt der Neuburger Seminarlehrer Mages, der ebenfalls betont, dass bei aller prominenter Schützenhilfe letztlich der Kandidat die Hauptrolle spielen soll. Für den Fall, dass er es in eine Stichwahl schafft, hat er dennoch schon mehrere Zusagen für Auftritte von Landespolitikern seiner Partei. Deren Namen will Mages aber noch nicht verraten.

Prominente Unterstützung bekommt auch Fridolin Gößl, der als Kandidat der CSU natürlich auf eine besonders breit aufgestellte Riege an hochrangigen Politikern seiner Partei zurückgreifen kann. Bislang prominenteste Besucherin wird nächste Woche Landtagspräsidentin Ilse Aigner sein. Die 54-Jährige aus dem Miesbacher Land wird am Mittwoch, 9. Januar, am Neujahrsempfang der Neuburger CSU teilnehmen. Los geht es um 19 Uhr im Hotel Acker. Am Sonntag, 13. Januar, begrüßen Gößl und seine Parteikollegen in Schrobenhausen außerdem Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer. Und auch ein kurzfristiger Besuch von Ministerpräsident Markus Söder ist laut dem Kandidaten aus Nassenfels, der Bürgermeister in der Gemeinde Oberhausen ist, nicht ausgeschlossen. "Wir haben ein paar Themen, die uns unter den Nägeln brennen", sagt Gößl. Da sei es nur logisch, die Unterstützung aus der Landespolitik zu suchen.

Das sieht auch der vierte Kandidat so. Peter von der Grün von den Freien Wählern hat allerdings noch keine konkreten Termine, ist aber an mehreren Namen dran. "Die Anfragen laufen", sagt der Rechtsanwalt aus dem Rennertshofener Ortsteil Bertoldsheim. Unter anderem der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger soll dazu in den Landkreis kommen. Und auch ein Besuch von Umweltminister Thorsten Glauber ist nicht ausgeschlossen.