Ingolstadt/Ismaning
Mahr überrumpelt die Konkurrenz

Ingolstädter Triathlet siegt überraschend beim bitterkalten Ismaninger Laufserienabschluss

27.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr
Allein auf weißer Flur: Sebastian Mahr (rechts) vom SC Delphin Ingolstadt legte in Ismaning einen Start-Ziel-Sieg hin. −Foto: Kramer

Ismaning (DK) Eigentlich hatten alle Beobachter auf ein Abschlussduell zwischen Johannes Hillebrand von der LG Stadtwerke München und Josef Katib vom LAC Quelle Fürth, den Führenden nach zwei Wertungsläufen der Ismaninger Winterserie, erwartet. Doch dann sollte alles ganz anders kommen.

 

Denn Sebastian Mahr vom SC Delphin Ingolstadt überrumpelte die hochkarätige Konkurrenz durch einen schnellen ersten Kilometer, dem 20,4 weitere folgen sollten. Mit anderen Worten: Der Triathlet kam am schnellsten auf Betriebstemperatur. Denn es herrschten bitterkalte Temperaturen im Münchner Norden. Minus 15 Grad zeigten die örtlichen Thermometer an, der schneidende Ostwind machte daraus "gefühlte" minus 30 Grad. Die Radiosender der Landehauptstadt hatten am frühen Morgen noch vor "Erfrierungen in zwei bis drei Minuten" gewarnt.

Doch das eigentliche Problem war die Strecke, die durch die Isarauen führte: Einige Passagen waren beim samstäglichen Sonnenschein angetaut und hatten sich über Nacht in veritable Schlittschuhflächen verwandelt, andere Abschnitte wiederum waren von verharschten Spurrillen durchzogen.

Mahr kannte den Kurs, vor Jahresfrist war er dort bereits Vierter geworden - allerdings bei frühlingshaften Bedingungen.

Umso höher ist die Leistung des 29-Jährigen zu bewerten. Schon nach sechs schwierigen Kilometern hatte er sich einen 80-Meter-Vorsprung vor Hillebrand und dessen Vereinskamerad Steffen Burkert herausgelaufen. Katib war zu diesem Zeitpunkt schon das erste Mal gestürzt, zwei weitere Unfälle sollten folgen. Der Franke wurde zur tragischen Figur. Er traf abgeschlagen als Zwölfter nach 1:23:17 Stunden im Ziel ein und fiel im Gesamtranking auf Platz fünf zurück.

Mahr bekam davon nichts mit. Er setzte die Vorgabe seines Trainers Roland Knoll um: "Lauf los und schau, was geht", zitierte der Zucheringer seinen Coach im Ziel.

Hillebrand machte erst auf dem letzten asphaltierten Kilometer etwas Boden gut, konnte Mahr aber nicht mehr gefährden. Die starke Siegerzeit des Delphin-Mannes: 1:15:33 Stunden. Hillebrand traf 14 Sekunden später ein.

Ein gutes Dutzend weiterer Aktive aus Ingolstadt und Umgebung überzeugte ebenfalls mit guten Leistungen: So der 20-jährige Sebastian Muck (MTV Ingolstadt), der 1:26:08 Stunden für den Kurs benötigte (Platz 22, MU 30-Dritter), oder Martin Mogl (Lifepark Max Ingolstadt) mit einer Zeit von 1:30:04 Stunden (Platz 37, M 35-Neunter). Ganz knapp dahinter folgte Mogls Teamkollege Sascha Goldner in 1:30:30 Stunden (Platz 39, M 35-Elfter). Das Lifepark-Team mit Mogl, Christoph Manderscheid und Christoph Nebl belegte zudem Platz acht in der Mannschafts-Serienwertung.

Top-Plätze bei den Damen erreichten Alexandra Böhnke (Lifepark Max) in 1:58:36 Stunden (Platz 64, W 40-Elfte) und Beate Meilinger (SC Delphin) in 2:03:34 Stunden (Platz 83, W 50-Neunte). Das Seriengold der Damenkonkurrenz schnappte sich die favorisierte Yvonne Kleiner von der LG Stadtwerke München. Trotz der schwierigen Bedingungen waren am vergangenen Sonntag rund 800 Läuferinnen und Läufer an den Start gegangen.

Mahrs nächster Auftritt wird derweil fast vor seiner Haustür über die Bühne gehen - beim Zucheringer Waldlauf am Samstag, 24. März.