Forchheim
Mahnung an die Jugend

Gedenken und Gemeinschaft: Kriegerverein Forchheim feiert drei Tage lang 100-jähriges Bestehen

18.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:43 Uhr
Ein langer Festzug bewegte sich zum Jubiläum des Kriegervereins Forchheim durch den Ort. −Foto: Lamprecht

Forchheim (las) "Überall auf der Welt geschieht Schreckliches, überall gibt es Kriege, überall werden Menschen Opfer entsetzlicher Gewalt.

Wir müssen dafür sorgen, dass dergleichen nicht nur hier nicht mehr geschieht, sondern dass es auch in allen anderen Regionen der Welt aufhört. " So lautete der Tenor der Reden bei der 100-Jahr-Feier des Kriegervereins Forchheim am vergangenen Wochenende. Im Mittelpunkt des dreitägigen Fests standen nicht nur das Gedenken, sondern auch das Leben und das gute Miteinander im Ort.

Ganz Forchheim hatte sich schließlich ordentlich ins Zeug gelegt, den Pförringer Ortsteil für den großen Festzug am Sonntag herauszuputzen. In unzähligen Ehrenamtsstunden waren die Feierdeifi-Party am Freitag, der Kirchenzug, die Ehrungen und das Konzert am Samstag wie auch der Höhepunkt mit Festgottesdienst, Weihe der frisch restaurierten Fahne und Umzug am Sonntag organisiert worden. Was dabei herauskam, war ein Vereinsgeburtstag, bei dem alle Generationen eingebunden waren, jeder auf seine Kosten kam und alle Spaß hatten - bei dem aber auch immer wieder nachdenkliche und mahnende Töne mitschwangen.

Neben der Fahnenweihe war, wie bei einem Kriegerverein nicht anders zu erwarten, das Totengedenken am Samstag vor dem erst im vergangenen Jahr errichteten neuen Kriegerdenkmal einer der emotionalen Höhepunkte der Feier. Neben Pfarrer Michael Saller sprachen dort auch Pförrings Bürgermeister Bernhard Sammiller (CSU), Andreas Gläßer, Vorsitzender des Patenvereins aus Pförring, sowie der Vorsitzende des Jubelvereins, Johann Schwürzer. Besonders gefühlvoll gestaltete sich die kurze Ansprache Sammillers, der aus den Briefen eines jungen Soldaten vorlas, der im Ersten Weltkrieg gefallen war. Seine wie auch die Mahnung Schwürzers, der auf jeden einzelnen Namen auf dem Denkmal einging, richteten sich vor allem an die jungen Gäste der Feier: "Das mag für euch alles sehr weit weg sein - aber schaut, wie alt diese Gefallenen damals waren, und überlegt, was ein Krieg heute für euch bedeuten würde. "

Entsprechend erfreut waren die Mitglieder, dass sich insbesondere am Festzug unzählige Vereine aus Pförring, seinen Ortsteilen und der Umgebung beteiligten - darunter vom reinen Spaßverein über gesellschaftliche Vereine und Feuerwehren bis hin zu befreundeten Kriegervereinen. "Lass uns gemeinsam gedenken, gemeinsam dafür sorgen, dass etwas wie damals nie mehr wieder passieren kann", sagte Schwürzer und fügte an: "Aber jetzt lasst und gemeinsam feiern! "

Dieses gemeinsame Gedenken und Feiern war es auch, das die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (CSU) in ihrer kurzen Festansprache hervorhob. Das gemeinsame Tun - egal in welche Richtung - sei es schließlich, das in der Gesellschaft von unendlichem Wert sei und das ein gelungenes Zusammenleben erst möglich mache.