Rohrbach
Märsche, Modernes und ein Mitsing-Medley

Rohrbacher Blaskapelle meldet sich mit eindrucksvollem Herbstkonzert zurück

02.11.2021 | Stand 05.11.2021, 3:34 Uhr
Sie geben alles: Dirigent Thomas Linseisen und die Rohrbacher Blaskapelle. −Foto: A. Ermert

Rohrbach - Mit Trommelwirbel und einem Paukenschlag hat die Blaskapelle Rohrbach ihr Herbstkonzert nach zweijähriger Abstinenz eröffnet. Es war ein tolles Wiederhören, das die Musiker ihrem Publikum boten. "Was sollen wir spielen", fragte der Vorsitzende Tobias Schmitz. Als Antwort erschallte "den Fliegermarsch" - und der Wunsch wurde erfüllt: Mit diesem Marsch von Hermann Dostal, bearbeitet von Franz Bummerl, startete die Kapelle ihre musikalische Reise. Das Publikum ließ sich nicht zweimal bitten - und war von Anfang an voll dabei.

Moderator Rupert Odetzky war diesmal leider verhindert, so mussten die Musiker selbst die Ansagen übernehmen. Und das gelang ihnen ganz locker: Gleich zu Beginn versprach Dirigent Thomas Linseisen: "Es ist viel Schönes dabei."Und das war nicht zu viel versprochen. Die Kapelle reiste ins schöne Burgenland, schmissig begleitet mit der Polka "In der Weinschänke" von Robert Payer. Das nächste Reiseziel war Tirol. Bei der Hymne "Dem Land Tirol die Treue" sang das Publikum mit - findige Sänger fanden den Text auf dem Programm - und die Hymne hörte sich gut an.

Das nächste Reiseziel war Tschechien und dort angekommen spielte die Blaskapelle den Walzer "Malý Dárek". Als sie Walzer hörten, waren die Blasmusikanten nicht so begeistert, verriet Dirigent Linseisen. "Denn der ist sauschwer." Aber auch diese Hürde meisterten die Bläser souverän. Dann war das Publikum wieder dran. Linseisen teilte drei gleichstarke Gruppen ein und los ging's mit dem "Reh - ra - gout". Nach kurzer Probe klappte es, ein Spaß für die Sänger, die toll von den Bläsern begleitet wurden. In die Pause verabschiedeten sich die Musikanten mit dem italienischen Partisanenlied "Bella Ciao", vom jungen Dominik Königshaus mit starken Trompetensoli unterstrichen.

Gut erholt zog es die Musiker im zweiten Teil nach Rom zum "City Treff", einer modernen Quvertüre. Mit einem Trommelwirbel wurden die Zuhörer mitgerissen in den Trubel der Stadt, temperamentvoll gespielt und wunderschön anzuhören.

Der Applaus zeigte es immer wieder: Das Publikum war begeistert, das Konzert gefiel. Beim feurigen Alpenrock von Hermann Weindorf "Rock mi" flossen beim Dirigenten Thomas Linseisen viele Schweißtropfen. "Ich hab' schon befürchtet, ich komm heut nicht zum Schwitzen", witzelte er. Lindeisen puschte seine Musiker. Es war beeindruckend anzusehen, wie er die Einsätze fordert. Die Musiker reagierten prompt und spielten ein mitreißendes Konzert.

Danach folgte mit "Im sonnigen Süden", ein buntes Schlager-Medley, arrangiert von Franz Bummerl mit Hits wie "Spanish Eyes". Weiter ging's in die Caribic mit einem Boney M.-Medley der Disco-Hits der 1980iger Jahre "Rivers of Babylon" oder "Hooray, Hooray, it's a Holi-Holiday". Beides hervorragend interpretiert von der Rohrbacher Blaskapelle und intoniert von ihrem Dirigenten Linseisen.

Und dann kam das Finale der musikalischen Reise. Tobias Schmitz meinte: "Alles muss einmal ein Ende haben". Doch es gab noch eine Zugabe zum Abschied mit ganz viel Gefühl und Sehnsucht: "Die böhmische Liebe".

Die Blaskapelle hat in dieser langen Pause viele ihrer jungen Bläser verloren, die Nachwuchswerbung ist ausgefallen. "Doch wenn jemand Lust hat: Es ist nie zu spät", animierte Schmitz abschließend.

era