Altmannstein
Märchen über Menschen aus aller Welt

Im Herbst findet in Altmannstein die Interkulturelle Woche statt - Beiträge für Ausstellung gesucht

22.06.2021 | Stand 25.06.2021, 3:34 Uhr

Altmannstein - "Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist für unseren Landkreis ein großes Ziel.

Aus diesem Grund wird sich der Kreis Eichstätt im Jahr 2021 zum ersten Mal an der bundesweiten Interkulturellen Woche beteiligen", schreibt Landrat Alexander Anetsberger (CSU) in dem Brief, den die Integrationsbeauftragten der Gemeinden erhalten haben - auch Elisabeth Riegler für Altmannstein. Mit Marianne Weißberger von der Gemeinde Oberdolling, mit der sie stets gut zusammenarbeitet, hat sie sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie man die deutschlandweite Aktion hierher holen könnte, berichtet sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ideenaustausch hatschon begonnen

Im Landratsamt sei man schon gewesen, um alles zu besprechen. "Es gab auch schon öfter Online-Meetings zum Ideenaustausch", sagt Riegler. Dabei werde jede Gemeinde etwas anders aktiv, wahrscheinlich wird es aber noch ein Programm seitens des Landratsamts geben. Zwar findet die Interkulturelle Woche erst im Herbst von 23. September bis 4. Oktober statt. Um möglichst vielfältiges Material zusammenzutragen, bittet Riegler die Bürger aber schon jetzt um Mithilfe. "Ich möchte gerne eine Ausstellung machen in den Leerständen mit Bildern, Fotos und Geschichten. " Gefragt sei dabei jeder, ob jung oder älter, ob eingeboren oder zugezogen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

Denn, so ist Elisabeth Riegler überzeugt: "Bei Integration denkt jeder an die letzte Flüchtlingswelle. Aber es geht bei Integration nicht nur um Asylbewerber alleine, dem möchten wir Gehör verschaffen. " Vielleicht gibt es Menschen, die seit 1945 hier daheim sind und wie selbstverständlich dazu gehören. Vielleicht gibt es jene, die der Liebe wegen in Altmannstein Wurzeln geschlagen haben. Oder eben doch auch die, die ihre Heimat verlassen mussten und sich nun in der Marktgemeinde wiederfinden. Sie alle sind aufgerufen, ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle in Bilder zu packen, in Geschichten aufzuschreiben oder auch mit Fotos anschaubar zu machen.

Neben dieser Ausstellung schwebt Riegler auch ein Märchen-Sammelsurium vor. "Einige aus Afghanistan habe ich schon bekommen und auch aus Russland werde ich noch welche erhalten", erzählt sie. "Auch hier sind alle aufgerufen: Wer will, kann mir sein Lieblingsmärchen vorbei bringen. "

Lieblingsmärchenselbst vorlesen

Möglicherweise gibt es dann an einem Tag während der Interkulturellen Woche einen Tag der offenen Tür in der Bücherei mit Lesung. "Wobei der Idealfall wäre, wenn die Leute selbst ihr Lieblingsmärchen vorlesen würden. " Sollten viele Geschichten zusammenkommen - und weil es am Ende der Woche ohnehin einen "großen Tusch" geben soll -, könnte Anfang Oktober eine zweite Lesung stattfinden.

"Es geht darum, den Bürgern bewusst zu machen, wie viele Menschen aus anderen Ländern schon bei uns leben", erklärt Riegler weiter. Und deutet auf eine Liste. 50 Nationen sind aufgeführt, von Afghanistan bis Zypern. Italien, Niederlande, Schweiz und die USA lassen sich ebenfalls darauf finden. Eine spannende Mischung, die nach der Idee der Interkulturellen Woche in den Austausch treten soll. So gibt es da auch die Idee von den zwei Stühlen, die jeweils an belebten Punkten in Altmannstein - unter Wahrung des Corona-Abstands - aufgestellt werden und zum miteinander Reden einladen sollen. "Man sitzt gern irgendwo und ratscht. Durch Corona sind manche oft alleine. Durchs Ratschen kann man aber schnell Freundschaft finden, wenn man unvoreingenommen da reingeht - also schauen wir, was bei dieser Aktion herauskommt", ist Riegler gespannt.

Ein fixer Punkt ist die Wanderausstellung "Land der Kulturen", die am 29. September in Altmannstein zu sehen sein wird. Dabei gibt es laut Riegler interaktive Mitmach-Elemente. "Und ich würde gerne eine Bergmesse organisieren am 3. Oktober, eine Art Wortgottesdienst mit Gebet für den Frieden, den Vertreter vieler verschiedener Religionen gestalten. " Sobald das Programm für Altmannstein ausgearbeitet ist, wird es nähere Details zum Wann, Wie und Wo geben, sagt Riegler.

ksm