Berlin
Mädchen wollten zu IS-Kämpfern

Polizei fängt am Frankfurter Flughafen drei Minderjährige aus den USA ab

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Berlin (AFP) Drei minderjährige Mädchen aus den USA sind am Flughafen Frankfurt abgefangen und zurück in ihre Heimat geschickt worden. US-Medien zufolge sollen sie sich auf dem Weg nach Syrien befunden haben, um sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.

Das Bundesinnenministerium bestätigte gestern, dass die drei Teenager am Wochenende an der Weiterreise in die Türkei gehindert worden seien. Die US-Behörden hätten die Stellen am Frankfurter Flughafen über die Ankunft von drei allein reisenden Minderjährigen informiert, sagte eine Sprecherin. Hintergrund sei eine Vermisstenmeldung des Vaters gewesen.

US-Medien zufolge handelt es sich bei den drei Teenagern um zwei Schwestern im Alter von 15 und 17 Jahren sowie ihre 16-jährige Freundin aus der Nähe der Großstadt Denver im Bundesstaat Colorado. Der Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf zwei Behördenvertreter, dass die Mädchen nach ihrer Rückkehr in die USA ausgesagt hätten, sich der IS-Miliz in Syrien und im Irak anschließen zu wollen. Nach der Befragung durch die US-Bundespolizei FBI seien sie auf freien Fuß gesetzt worden.

Laut CNN soll die 17-Jährige die treibende Kraft gewesen sein. Alle drei Mädchen seien nach dem Besuch von Internetseiten der Dschihadisten auf die Idee gekommen, sich in die Konfliktregion aufzumachen.

Die Teenager stammen offenbar aus einer sudanesischen und einer somalischen Familie. Der Zeitung „Denver Post“ zufolge meldeten die Eltern ihre Kinder als vermisst, nachdem sie die fehlenden Pässe bemerkt hatten. Außerdem sollen die Geschwister zu Hause 2000 Dollar (1565 Euro) gestohlen haben.

Die britische Polizei nahm indessen zwei junge Menschen unter Terrorverdacht fest. Eine 25 Jahre alte Frau und ein 32 jähriger Mann sollen Aktionen vorbereitet haben, die in Verbindung mit dem islamistischen Terror in Syrien stehen. Nach Schätzungen der Polizei sind bereits 500 Briten nach Syrien oder in den Irak gereist, um für den IS zu kämpfen. Mindestens fünf Briten machen sich demnach jede Woche auf den Weg.