Manching
"Mach den Macho!"

21.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr

Mit Eifer bei der Sache: Bereits seit September laufen bei der Manchinger Theaterbühne die Proben für die Aufführungen der Komödie "Einmal ist keinmal" im November. In der hinteren Reihe von links: Charlotte Filippini (am Telefon), Melanie Schmidt, Anita Schmid, Harald Nagler, Matthias Schnapp, Claudia Göricke und Harald Hierl. Vorne sitzend: Theresa Dietz und Helmut Eisenbarth. - Foto: Engel

Manching (DK) Kinderbücher und Seitensprünge. Wie passt denn das zusammen? Die Theaterbühne Manching macht es vor. Seit September proben die ambitionierten Schauspieler die Komödie "Einmal ist keinmal" unter der Regie von Erwin Send. Premiere ist am 19. November in der Lindenkreuz-Aula.

"Steh nicht so da wie ein Cowboy", ruft Regisseur Erwin Send einem Schauspieler zu und stellt sich extra wie Lucky Luke hin, der gleich eine Pistole aus der Hüfte zieht. Auf der Bühne bricht Gelächter aus. Erwin Send gestikuliert, gibt Anweisungen – und weiter geht es mit der Probe in der Schule am Lindenkreuz.
 

Doch nicht nur die Probe ist spaßig und witzig – auch das Stück, das die Theaterbühne Manching in diesem Herbst aufführt: "Einmal ist keinmal" heißt der Zweiakter, der den Zuschauern einen launigen und temporeichen Theaterabend verspricht. "So ein Stück haben wir noch nie aufgeführt", erzählt Erwin Send, und sein Co-Regisseur Helmut Eisenbarth nickt: "Es ist eine Verwechslungskomödie. Auf der Bühne ist permanent Bewegung, und es wird nie langweilig." Helmut Eisenbarth fügt hinzu: "Für uns Schauspieler ist es diesmal besonders anspruchsvoll, da wir bei diesem Stellungsspiel auch immer genau darauf achten müssen, wo wir stehen und wo wir hinschauen." "Genau, das Timing muss immer exakt passen. Sonst ist der Effekt weg", ergänzt Send. Er hat schon wieder das 83 Seiten dicke Drehbuch in der Hand, und weiter geht’s mit den Szenen 10 bis 16 aus dem zweiten Akt.

In der englischen Komödie, die von Werner Zeussel ins Deutsche übersetzt wurde, stehen fünf Damen und vier Herren auf der Bühne. Die 30-jährige Melanie Schmidt aus Großmehring ist eine von ihnen. Sie spielt zum ersten Mal Theater. Ihr Freund ist einer der über 250 Mitglieder des Theatervereins Manching.

"Ich habe etwa 30 Sätze Sprechtext. Die waren nicht sehr schwer zu lernen. Allerdings habe ich Angst, dass ich bei der Aufführung sehr nervös werde. Ich hoffe, dass ich nichts vergesse", erzählt die Akteurin. Melanie Schmidt hat noch ein bisschen Pause bis zu ihrem Einsatz. Jetzt stehen erst einmal Claudia Göricke und Harald Hierl im rosa gehaltenen Schlafzimmer, das vom lindgrün gestrichenen Wohnzimmer durch eine imaginäre Wand getrennt ist. In der Bar stehen Sekt, Gin und Whisky. Claudia Göricke tut so, als würde sie sich ausziehen und legt sich aufs Bett. Im Verlauf der Szene wickelt Harald Hierl sie in die Bettdecke ein und Helmut Eisenbarth feuert Hierl bei der Probe an: "Mach den Macho!"

Recht amourös soll es also in der Komödie zugehen. Oder doch nicht? Die zweideutigen und spritzigen Dialoge und Gespräche lassen einiges vermuten – verraten wird aber noch nicht viel. Nur so viel sei gesagt: Es geht um Kinderbücher, um Seitensprünge, um moralisch einwandfreie Verlage und einen geheimnisvollen Brief – und am Ende ist das Chaos perfekt.