Dachau
Maas besucht KZ-Gedenkstätte Dachau: Für Toleranz eintreten

02.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:45 Uhr
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) gedenkt vor einem Kranz an dem Mahnmal der KZ-Gedenkstätte. −Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bei einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau die Bedeutung dieser Erinnerungsorte betont. Sie zeigten, dass aus dem, was in Deutschland einst geschehen ist, eine besondere Verantwortung erwächst, sagte er am Samstag.

Die jüngsten Vorfälle in Chemnitz zeigten, dass man jeder Form von Antisemitismus und Alltagsrassismus die Stirn bieten müsse. „Die Lautstärke derjenigen, die mit Hitlergruß durch die Stadt laufen, beängstigt viele“, sagte Maas. Aber: „Die Lautstärke der Extremisten hängt auch von der Lautstärke der anderen ab.“ Es müssten alle lauter werden, die für Weltoffenheit und Toleranz eintreten.

Vor knapp einer Woche war ein 35-jähriger Deutscher bei einer Messerattacke in Chemnitz getötet worden. Als Tatverdächtige sitzen ein Iraker und ein Syrer in Untersuchungshaft. Die Tat war Anlass für rechtsgerichtete Demonstrationen, aus denen heraus es zu ausländerfeindlichen Attacken kam. Auch der Hitlergruß wurde gezeigt.

Die Nationalsozialisten hatten in Dachau nahe München bereits 1933 ein Lager für politische Gefangene errichtet. In dem Konzentrationslager waren bis 1945 etwa 200 000 Menschen inhaftiert, 41 500 von ihnen wurden ermordet. Die Gedenkstätte gibt es seit 1965.

dpa