Pfaffenhofen
Luxus mit 660 PS

Clara auf Firmenbesuch – diesmal bei Edel-Gebrauchtwagenhändler Gennaro Luzzi

17.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:49 Uhr

Trockenübung: Beim Pfaffenhofener Edel-Gebrauchtwagenhändler Gennaro Luzzi (oben, links) darf sich Nachwuchsreporterin Clara ans Steuer von Sportwagen setzen, die teurer sind als ein Eigenheim - Fotos: Moser

Pfaffenhofen (PK) Der Ferrari faucht auf. Wie ein Tiger vor dem Sprung lauert er darauf, loszufahren. „Ohren zuhalten, jetzt wird es noch lauter“, sagt Gennaro Luzzi, Chef der Pfaffenhofener Firma Luimex – oder Direttore Generale, wie sich der Italiener selbst nennt. Clara drückt ihre Hände fest an die Ohren. Luzzi sitzt im Sportwagen und streckt den Kopf zu Clara heraus.

Es ist Claras zweiter Einsatz als Nachwuchsreporterin für unsere Zeitung. Heute besucht sie die Firma Luimex International im Pfaffenhofener Gewerbegebiet am Kuglhof. Gleich neben dem Kino reiht sich hier in der Ledererstraße ein Sportwagen an den anderen: Maserati, Porsche oder auch mal ein Mercedes steht auf dem Hof von Gennaro Luzzi. Claras Auftrag heute: Testen, was die Luxusschlitten der Luimex am Kuglhof so taugen.

Seit vergangenem August gibt es das Unternehmen in Pfaffenhofen. Doch für was steht der Name? „Ich habe lange überlegt und wollte meinen eigenen Namen mit einbringen“, sagt Luzzi. Luimex stehe deshalb für Luzzi Import Export.

Bis zu 150 Autos verkauft Luzzi pro Jahr: deutsche Marken wie Audi, Porsche oder Mercedes, aber auch viele italienische Luxusmodelle von Ferrari oder Maserati. Fast alles seien gebrauchte Sportwagen, sagt der Direttore: „Bei Neuwagen kann man als Privathändler nicht mit den Werkspreisen konkurrieren.“ Seine Highlights bisher: Luzzi hat im vergangenen Jahr drei Ferrari Enzos verkauft, jeden für gut 700 000 Euros. „Ich bin zufrieden, wenn es so bleibt wie jetzt“, sagt Luzzi. Er beschäftigt im Moment einen festen Mitarbeiter und fünf Aushilfen am Kuglhof. „In Zukunft stelle ich vielleicht noch eine feste Kraft ein.“

Ursprünglich kommt Luimex aus München. Doch hohe Mietpreise und ein zu kleiner Ausstellungsraum für nur zehn Autos werden dort für Luzzi zu einem Problem. Er entscheidet sich, mit seinem Autohandel ins Münchener Umland zu ziehen. „Erst habe ich im Umkreis von 30 Kilometern gesucht, später auf 50 Kilometer erweitert.“ Dabei stößt Luzzi auf die Immobilie am Kuglhof. Der Preis stimmt, die Umgebung gefällt dem Italiener. „Das ist angenehm hier, ein schönes Gewerbegebiet.“

Pfaffenhofen bietet dem Autohändler einen weiteren Vorteil. Der Kuglhof liegt sehr nahe an der Autobahn. Für die Kunden ideal. Sie kommen aus dem Münchener oder Nürnberger Raum und viele aus dem Ausland. Aber auch die ersten Pfaffenhofener kaufen sich den eigenen Sportwagen: „Drei oder vier Autos haben wir an Leute von hier schon verkauft.“

Luzzi verkauft Sportwagen, weil er sie liebt: „Ferrari war schon immer mein Jugendtraum.“ Ein Traum, den viele andere Leute teilen. Die ersten Pfaffenhofener haben die Sportwägen am Kuglhof schon für sich entdeckt und drücken ihre Nasen an den Scheiben platt. Schauen sei erlaubt, sagt Luzzi. Nur einmal einen Sportwagen ausleihen geht nicht. An Privatleute vermietet Luimex die Autos nicht. „Klar: Jeder möchte gern mal Ferrari fahren. Dann lassen viele die Sau raus und es gibt oft Unfälle.“

Ärzte, Rechtsanwälte und hohe Angestellte kaufen Luzzis Autos. In Zukunft sollen sie auch ihre Autos am Kuglhof reparieren lassen können. „Wenn mein Sohn mitmacht, eröffnen wir noch einen Servicebetrieb für Maserati und Ferrari“, sagt der Unternehmer. Zwischen München, Nürnberg und Regensburg sei das dann die einzige Anlaufstelle für Besitzer dieser Sportwagen. Auch die Autohalle am Kuglhof will Luzzi noch erweitern. Heute schon stehen die Sportwagen dicht an dicht. „Das hier ist wieder zu klein und diese Woche kommen noch zehn neue Autos.“