Ingolstadt
Lust aufs Lernen

06.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:11 Uhr

Grobe Schnitzer unterlaufen Rupert Schmatz bei seiner Arbeit schon lange nicht mehr. Der 84-Jährige ist der älteste Kursleiter bei der VHS und gibt sein Wissen seit 22 Jahren an Jüngere weiter. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) So viel Lernbereitschaft würde sich wohl mancher Schullehrer wünschen. Weit über 1000 Menschen haben sich am Samstag beim Tag der offenen Tür über das Bildungsprogramm der VHS Ingolstadt informiert.

Rund 80 der insgesamt 350 Kursleiter haben dabei sich und ihr Lehrangebot vorgestellt. Die Vielfalt (siehe auch die kleine Auswahl unten) ist bemerkenswert: Handwerk, Fotografie, Wildnis-Pädagogik, Aqua-Jogging und immer wieder Sprachkurse. Wer sich nicht sicher war, ob etwa sein Thailändisch gut genug für den Fortgeschrittenen-Kurs ist, konnte gleich an Ort und Stelle einen Einstufungstest absolvieren. Im Keller des Gebäudes der Volkshochschule am Carrara-Platz machten Rupert Schmatz und Max Mayer Werbung für den Holzschnitzkurs. Schmatz ist mit 84 Jahren der älteste Kursleiter. Er ist seit 22 Jahren dabei. Auch Mayer hat einst bei ihm einen Lehrgang belegt. Seit fünf Jahren bietet er selbst Kurse an.

"Für uns ist der Tag der offenen Tür sehr wichtig", erklärt Petra Neumann, die Leiterin der VHS. Das gelte nicht nur für die Besucher, die sich hier über das Semesterprogramm informieren, sondern auch für die Kursleiter. "Die lernen sich hier kennen und merken, dass sie keine Einzelkämpfer sind, sondern Teil einer großen Gemeinschaft."

Über 22 000 Menschen belegen jedes Jahr einen der rund 1600 Kurse bei der VHS. Die Zahl hat sich in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht. Beliebt sind vor allem Angebote, die Eltern mit ihren Kindern wahrnehmen können: Töpfern, Familienbildung, Koch- und Schwimmkurse etwa. Und immer wieder Sprachen. Neben den Standards Französisch, Englisch und Spanisch, kann man sich an der VHS auch in Chinesisch, Persisch, Kroatisch und Latein ausbilden lassen. Neumann hofft allerdings noch auf mehr. Sie würde neben Schwedisch gerne noch mehr skandinavische Sprachen anbieten. "Was wir noch brauchen, ist ein echter Finne und ein richtiger Norweger."