Lampertshofen
Lust aufs Ehrenamt machen

120 Feldgeschworene trafen sich Stellvertretender Landrat Alois Rauscher dankte für den Einsatz

18.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

"Die Tätigkeit positiv rüberbringen": Stellvertretender Landrat Alois Rauscher lobte die Arbeit der Feldgeschworenen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Auch mahnte er die Anwesenden, jungen Menschen Lust auf das Ehrenamt zu machen. - Foto: Leurs

Lampertshofen (SZ) Feldgeschworene. Jeder kennt dieses Ehrenamt, in Erscheinung treten sie aber selten. Am Freitag trafen sich rund 120 von ihnen auf Einladung des Vermessungsamts Ingolstadt.

Stellvertretender Landrat Alois Rauscher schaute erfreut in den Saal, der um 9 Uhr morgens bereits gut gefüllt war. Über die Hälfte der 230 Feldgeschworenen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen sind erschienen. "Wenn ich diese große Anzahl an Feldgeschworenen sehe, werde ich richtig nostalgisch", sagte Rauscher in seinem Grußwort.

Bekannt ist diese Tätigkeit vor allem als ältestes kommunales Ehrenamt in Bayern. Rauscher fuhr schmunzelnd fort: "Die Geschichte kann ich mir sparen. Die ist lang." Viel lieber sprach er von den angenehmen Aufgaben, die ihn als Landrat mit dem Amt des Feldgeschworenen verbinden. So sei er für die Ehrungen zuständig.

Auch, dass das Amt des Feldgeschworenen auf einer gesetzlichen Grundlage stehe, hob Rauscher positiv hervor. "Im Kreisausschuss wollten wir letztens für die Helferkreise finanzielle Zuwendungen aufbringen. Das ist gar nicht so leicht." Da sei es gut, dass dieses Amt auf einer rechtlichen Grundlage stehe.

Als Rauscher den Saal überblickte, sagte er: "Man sieht, dass der Altersdurchschnitt etwas höher ist, als in einem Sportverein." Doch es freue ihn auch, das ein oder andere jüngere Gesicht zu sehen. "Bringen Sie ihre Tätigkeit positiv rüber! So kriegen junge Leute Lust auf das Ehrenamt", appellierte er an die Anwesenden. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte das Vermessungsamt in Ingolstadt. Der leitende Vermessungsdirektor Johann Freund zeigte sich hoch erfreut, dass so viele der Einladung gefolgt seien. Kein einziger Platz war unbesetzt. "Die Veranstaltung ist auch ein Austausch untereinander", sagte Freund weiter.

Das jahrhundertealte Ehrenamt solle auch von der Unesco geehrt werden. Seit fast 40 Jahren vergibt die Organisation den Titel Weltkulturerbe. Erst seit 2013 wird dazu in Deutschland auch Immaterielles in diese Liste aufgenommen. Schon dabei ist etwa die bayrische Brautradition nach dem Reinheitsgebot. "Nach Wunsch des Ministerrats soll nun auch das Amt des Feldgeschworenen in diese Liste aufgenommen werden", sagte Freund.