Ingolstadt
Lunas Inseltraum-Geschichte ist preisgekrönt

13-jährige Gymnasiastin bei Literaturwettbewerb erfolgreich

25.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:42 Uhr
Junge Autorin und schon Preisträgerin: Luna Körber (13) mit ihrem Teddy Bärta im heimischen Kinder-/Arbeitszimmer. −Foto: Eberl

Oberhaunstadt - Der Lateinunterricht zieht sich. Luna wird immer müder, obwohl sie sich heimlich mit ihrem Zauberwürfel beschäftigt. Auf einmal taucht sie unerwartet in eine wunderschöne Inselwelt ein, welche sie sich sehnlich herbeigewünscht hat, um dem Schulalltag zu entfliehen. Der Zauberwürfel in ihrer Hand verwandelt sich zu Sand, ein großer Mitschüler neben ihr wird zu einer Palme, das Wasser aus ihrer Flasche wird zum Meer, welches sich rund herum erstreckt. Mit ihrer Geschichte "Insula" gewinnt die 13-jährige Luna aus Oberhaunstadt den bundesweiten THEO-Literaturpreis.

Der "THEO Berlin-Brandenburgische Preis für Junge Literatur" zeichnet seit 2007 jedes Jahr Texte von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren aus. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg und vom Verein Schreibende Schüler verliehen. Im Jahr 2020 wurden unter dem Thema ,Inseln' 17 Beiträge aus insgesamt 670 Einsendungen nominiert, darunter auch "Insula" von Luna Kröber aus Ingolstadt. Wegen der Corona-Pandemie konnten die jungen Autoren ihre Texte nicht wie geplant selbst vorstellen, weshalb in diesem Jahr jeder nominierte Beitrag einen Preis erhielt. Eine Preisverleihung findet dennoch statt, allerdings im kleineren Rahmen und per Live-Stream am 12. September. Davor haben die Gewinnerinnen und Gewinner noch einmal die Möglichkeit, sich gegenseitig online kennenzulernen und auszutauschen. Besonders auf dieses Kennenlernen freut sich Luna bereits. Sie hat schon einige Male an Schreibwettbewerben teilgenommen, unter anderem am Schülerschreibwettbewerb der Stadt Ingolstadt und am THEO 2019. Damals hatte sie für den THEO einen eher humorvollen Text aus Spaß abgegeben und wurde als eine der besten Autorinnen zu einem Schreib-Workshop eingeladen. Das Camp hat sie noch gut in Erinnerung. "Diese Ferienwoche war wirklich schön, einfach genial." Sie hatte viel Freude dabei, sich auszutauschen und andere kreative Kinder und Jugendliche zu treffen. Den Workshop des vergangenen Wettbewerbs nennt sie auch als eine der größten Motivationen, wieder beim THEO mitzumachen.

Am Schreiben selbst hingegen gefällt Luna vor allem, dass sie ihre Kreativität ausleben kann. Bereits seit frühester Kindheit hat sie gerne Spiele mit ihren Eltern gespielt, bei denen sie aus einigen wenigen Worten ganze Geschichten erfinden konnte. Dass die Schülerin des Reuchlin-Gymnasiums dafür hin und wieder auch einen Preis bekommt, empfindet sie als schöne Belohnung. Im Vordergrund steht für sie aber, sich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen, die sie auch im Alltag oder in ihren Träumen beschäftigen. So erzählt sie selbst, dass viele ihrer Geschichten aus den eigenen Träumen stammen. "Ich überlege immer, was hätte ich weitergeträumt?" So entstand auch ihre Idee für den nächsten Schreibwettbewerb: Es geht um einen alten Mann im Zug, der sich dem Ende seiner langen Reise nähert.

Neben dem Schreiben verfolgt Luna viele weitere Hobbys, sie malt, bastelt, näht, ist Mitglied im Chor, bei den Cheerleadern und hat auch Spaß am Theater. Erst im April hat sie im Corona-Lockdown gemeinsam mit ihren Eltern und ihren beiden jüngeren Geschwistern den heimischen Gartenzaun in Oberhaunstadt zu einer Kunstgalerie umgestaltet. Das Schreiben will sie weiter verfolgen, vielleicht sogar mal ein Buch verfassen. Ideen dafür hat sie schon. Beruflich kann sie sich das Autoren-Dasein aber nicht vorstellen. "Ich möchte lieber Ergotherapeutin werden. Da kann ich Menschen helfen und vor allem auch Kindern."

DK

Karen Hanne