Roth
Losentscheid im Rother Stadtrat

Kuriose Situation bei der Neuberechnung für den Haupt- und Finanzausschuss - Einkauf von Ökostrom beschlossen

16.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:50 Uhr

Roth (rsc) Premiere für den Rother Stadtrat: Zum ersten Mal wird dort während der nächsten Sitzung am 29. Oktober per Los über einen Ausschusssitz entschieden.

Der Grund dafür ist der Fraktionswechsel des Stadtratsmitglieds Wolfgang Treitz von der CSU zu den Freien Wählern.

Der Übertritt hat eine Neuberechnung des Stärkeverhältnisses der Gruppen und Fraktionen erforderlich gemacht, die dazu führt, dass für den zwölften Platz des Haupt- und Finanzausschusses drei Bewerber gleichberechtigt in Frage kommen. Nun wird der Zufall darüber entscheiden, ob der Sitz entweder der Partei der Franken, der FDP oder den Freien Wählern zufällt.

Für Robert Gattenlöhner hat diese Situation allerdings einen unangenehmen Nebeneffekt. Der Vertreter der Frankenpartei sitzt bereits im Haupt- und Finanzausschuss, muss das Gremium aber verlassen, falls das Los auf die FDP fällt. Dann wird Walburga Kumar regulär für ihre Partei in den Ausschuss einziehen. Gegenwärtig besetzt sie nämlich den Platz der Wählergemeinschaft Pruppach-Pfaffenhofen-Meckenlohe, die den Platz der FDP-Frau überlassen hat. Dieser Platz würde frei werden, falls die FDP den Losentscheid gewinnt. Und Siegfried Schwab würde dann nachrücken, wie die Wählergemeinschaft bereits angekündigt hat.

Über die kuriose Situation bei der Neubesetzung hinaus ist in der Sitzung des Finanz- und Hauptausschusses am Dienstag der Fraktionswechsel von Wolfgang Treitz offiziell abgeschlossen worden. So hat das Gremium dem Stadtrat die Vorschläge der CSU für eine Neubesetzung der Ausschusssitze und sonstigen Funktionen von Treitz einstimmig empfohlen.

Ebenfalls ohne Gegenstimme, allerdings schon beschließend, hat der Ausschuss dem Bezug von Ökostrom für alle Einrichtungen der Stadt Roth ab dem 1. Januar 2020 zugestimmt. Der Strom werde tatsächlich zu 100 Prozent klimaneutral erzeugt und sei auch vom TÜV zertifiziert. "Das hat zu unserer Entscheidung geführt", erklärte Kämmerer Robert Feyerlein. Bei einem ähnlichem Verbrauch wie im Jahr 2018 erwartet Feyerlein Mehrkosten von etwa 7900 Euro im Jahr brutto für die grüne Energie. 2018 hat die Stadt Roth rund 840000 Euro für Strom bezahlt.