Fahlenbach
Los geht's an den Ortsrändern

Sanierung der Staatsstraße 2049 vor und hinter Fahlenbach gestartet - Grunderwerb abgeschlossen

23.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:53 Uhr
Besichtigungstermin auf der Baustelle: Den Straßenbau am Fahlenbacher Ortseingang von Ronnweg kommend nehmen Hans Wolf (von links), Detlef Raven, Heinz Hoferer, Peter Keck, Holger Uslar, Tanja Geyer und Roland Neumann in Augenschein. Die Staatsstraße 2049 in und um Fahlenbach ist bis zum Jahresende komplett gesperrt. −Foto: Ermert

Fahlenbach (PK) Ans Leben am Rande einer Großbaustelle haben sich die Fahlenbacher in den vergangenen Jahren schon gewöhnt. Die Erneuerung der Ilmbrücke vor den Toren des Rohrbacher Ortsteils war aber nur das Vorgeplänkel zu dem, was in den kommenden beiden Jahren ansteht. Ab sofort rollen die Bagger an den beiden Fahlenbacher Ortsenden, um die Staatsstraße 2049 in Richtung Ronnweg und in Richtung Königsfeld auf Vordermann zu bringen. Nächstes Jahr folgt dann die Erneuerung der Ortsdurchfahrt - jene zentrale Maßnahme also, die aus Kostengründen zunächst zurückgestellt werden musste.

Beim Ortstermin informierten sich Bürgermeister Peter Keck (SPD) und sein Stellvertreter Hans Wolf (CSU), der direkt am Rande der aktuellen Baustelle wohnt, aus erster Hand über das Vorhaben. Vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt hatten sich der zuständige Abteilungsleiter Holger Uslar und sein Mitarbeiter Roland Neumann auf den Weg nach Fahlenbach gemacht, um zusammen mit Detlef Raven und Heinz Hoferer vom Ingenieurbüro Wipfler sowie Bauleiterin Tanja Geyer den Start der Baustelle in Augenschein zu nehmen.

Als erster Schritt wird der Bauabschnitt von Ronnweg kommend etwa 200 Meter vor dem Ortsschild bis zur Abzweigung in die Fürholzener Straße ausgebaut. Neben dem Vollausbau der Staatsstraße wird die Kurve am Ortseingang verlegt. Eine Verbreiterung der anliegenden Gehwege sowie ein barrierefreier Übergang zum neu geplanten Radweg sorgen für mehr Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern. Wie das Staatliche Bauamt bekanntgibt, erfordern die Arbeiten eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt. Die Zufahrt für die anliegenden Anwohner ist zwar gewährleistet - aber bis zum Ende des Jahres.

Nebenbei entsteht in dem Bereich auch ein Radweg. Von der Dorfmitte in Richtung Ronnweg fahrend beginnt er links der Straße und führt bis Ortsschild. "Dort errichten wir eine Querungshilfe, damit die Radler sicher auf die andere Straßenseite wechseln können", ergänzt Geyer. Vorerst wird der Radweg zwar nur 200 Meter kurz, irgendwann könnte er aber erheblich länger werden. "Wir haben schon vor, diesen Weg weiterzuführen. Nur kann das noch eine ganze Weile dauern", meint Uslar.

Nach dem Abschluss dieses ersten Abschnitts folgt unmittelbar der Bereich zwischen Fahlenbach und Königsfeld. Auf einem guten Kilometer Länge wird ebenfalls die Kurve entschärft und die bestehende Fahrbahn verbreitert - von derzeit sechs Metern auf dann 7,5 Meter im Mittel. "Die Asphaltschichten werden abgefräst und durch neue Schichten ersetzt", erklärt Geyer. Bis zum Feldweg, der kurz hinterhalb der Brücke nach Königsfeld führt wird ebenfalls ein kleines Stückchen Radweg gebaut, um auch hier die Sicherheit für die Radl-Ausflügler, die den IlmtalRadweg in Richtung Geisenfeld nutzen wollen, zu erhöhen.

Lange hingezogen hat sich der Brückenbau. "Da sind wir jetzt aber endlich fertig", meint Roland Neumann. Der Straßenbau sei komplett abgeschlossen. Lediglich die Abnahme zieht sich noch etwas hin - weil der Brücke immer noch ihr Geländer fehlt. "Erst wenn diese Nebenarbeiten fertig sind, haben wir's endgültig geschafft. Aber das kann noch anderthalb Monate dauern", so Neumann.

Die Sanierung der eigentlichen Ortsdurchfahrt musste indes um ein weiteres Jahr geschoben werden. Der Grund dafür sind die Kosten. Ursprünglich hätte die gesamte Baumaßnahme rund 4,5 Millionen Euro kosten sollen. Bei der Ausschreibung ergaben sich nun aber Kosten von knapp sechs Millionen Euro. "Die Steigerung entfiel rein auf die Ortsdurchfahrt - und die war uns einfach zu krass", erläutert Uslar, weshalb die Baustelle deswegen auf zwei Jahre gestreckt wird. "Im Sommer schreiben wir den mittleren Bereich neu aus", fügt Geyer an. "Dann passen die Preise hoffentlich - und nächstes Jahr geht es dann weiter."

Entgegen den Unkenrufen und Gerüchten, die in Fahlenbach in den vergangenen Monaten immer wieder die Runde machten, hat es mit dem Grunderwerb entlang der Hauptstraße letztlich offenbar sogar sehr gut geklappt. "Wir haben alles bekommen, was wir wollten - und mit den Anwohnern stets sehr positive Kompromisse gefunden", kommentierte Bürgermeister Keck diese große Aufgabe der vergangenen Monate. "Wir haben viel geredet, oft verhandelt - und manchmal war es auch etwas zäh", räumte Hans Wolf ein. "Aber keiner hat sich wirklich dagegen gesträubt. Und wir sind sehr froh, dass wir das so gut hinbekommen haben."

Der Generalsanierung der Ortsdurchfahrt, die in diesem Zug auch etwas breiter wird, neue Gehwege bekommt sowie eine bessere Beleuchtung, steht also nichts mehr im Weg. Nur die Baukosten sollten jetzt noch stimmen. "Aber das ist halt die Konjunktur", fügt Keck an. "Es ist halt gerade so gut wie überall schwierig, Firmen und Handwerker zu einem passablen Preis zu finden."
 

Patrick Ermert