Mindelstetten
Lorena Brandl holt Gold

Internationale belgische Taekwondo-Meisterschaft in Lommel ein voller Erfolg für die Pförringerin

09.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Mit der Goldmedaille kehrte Lorena Brandl (links) aus dem belgischen Lommel zurück, wo sich die 16-Jährige gegen die internationale Konkurrenz durchsetzte. - Foto: privat

Mindelstetten/Lommel (DK) Beflügelt von dem überragenden Erfolg der Trainingspartnerin Vanessa Körndl aus Altmannstein bei der Jugend-WM in Taipeh hat Lorena Brandl ebenfalls ein sehr hohes Ziel erreicht. Bei den internationalen belgischen Meisterschaften holte die Pförringerin Gold.

Um dem Nationaltrainer ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, setzten Lorena Brandl und Coach Bernhard Bruckbauer im Hinblick auf die U 21 Europameisterschaft im September alles auf eine Karte. Statt wie bisher bei Jugend plus 68 Kilo zu starten, versuchte sich die 16-Jährige bei den Damen im Schwergewicht ab 73 Kilo und blieb in drei Kämpfen hintereinander ungeschlagen.

Vor einem Jahr in Belgien betrat sie erstmals ein A-Klasse Turnier im Ausland. Schon kurz darauf in Spanien, Österreich und Serbien erreichte sie sogar schon jeweils den zweiten Platz. Von Kroatien und Schweden brachte sie Bronze mit nach Hause und jetzt erreichte sie ausgerechnet bei den großen Damen das erste Mal die Goldmedaille.

Mit gesundem Respekt ging Lorena in die Kämpfe. Es sollte nicht leicht werden. Ab zweitem Dan waren die Damen graduiert, es befanden sich im Pool mehrere Nationalkämpferinnen. Auch Natali Foglberg, eine alte Bekannte, gegen die Lorena vor knapp einem Jahr das Finale in Spanien verloren hatte, war mit von der Partie und zeigte sich in den Vorkämpfen gut in Form. Sogar die überaus große Ines Kovac vom Nationalteam Kroatien wurde von der Schwedin Foglberg besiegt. Lorena Brandl kämpfte erstmals auch gegen eine Kroatin. Tihana Zivkovic gab sich der Pförringerin nach drei Runden mit 4:2 Punkten geschlagen. Gegen Jasna Gamber aus Frankreich ging es sehr temperamentvoll zur Sache. Da nach drei Runden beide gleich oft getroffen hatten, gab es eine vierte Runde. Der Golden Point brachte hier die Entscheidung für Lorena Brandl.

Gegen die Finalgegnerin Foglberg sah es nach der ersten Runde mit 0:7-Rückstand nicht gut aus. Durch Motivation und taktische Optimierung vom Coach Bernhard Bruckbauer konnte Lorena in der zweiten Runde bis zum 7:8 aufholen. In der dritten Runde machte sie ebenso gut weiter und schaffte, obwohl auch die Schwedin immer energischer wurde, wenige Sekunden vor Kampfende das 15:14.

Als die Uhr das Zeitende anzeigte, kam Lorena gerade noch einem Fußangriff zum Kopf aus und sprang sofort vor Freude über den Sieg. Den Kampfrichter erfreute das nicht, den er wollte das offizielle Kampfende signalisieren. Für diesen „Fehltritt“ aus seiner Sicht gab er eine Verwarnung. Zwei Verwarnungen ergeben immer als Strafe einen Punkt für den Gegner und da Lorena schon verwarnt war, sprang der Punktestand auf 15:15.

Also wurde es noch mal spannend in der Zusatzrunde. Beide Kämpferinnen lieferten sich einen heftigen, aber ausgeglichenen Schlagabtausch. Mit etwas Glück konnte Lorena Brandl den siegbringenden Körpertreffer mit ihrem Sensofußschützer auf die gegnerische Protektorweste bringen und durfte sich nun endgültig freuen.

Julia Körndl hatte unglücklicherweise keine Gegner. Obwohl vorher noch vier Starterinnen außer ihr in der Klasse Jugend plus 68 Kilo gemeldet waren, wurde sie kampflos Erste. Eine seltene Situation bei einem so großen internationalen Turnier. Aber Gelegenheiten wird es für beide in naher Zukunft noch genug geben.