Eichstätt
"Lola" und "Um Himmels Willen"

Die Stadt Eichstätt und das Altmühltal dienten immer wieder als "zauberhafte Filmkulisse" Vortrag des Historischen Vereins

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Szene im Film "Auf Schusters Rappen durchs Altmühltal" im Mai 1974 mit Kammersänger Rudolf Schock und den Schäfern Josef (links) und Fritz Kleinhans in der Arnsberger Leite. ‹ŒArch - foto: Ettle

Eichstätt (je) Die Filmemacher haben schon 1919 Eichstätt und das Altmühltal "als zauberhafte Kulisse" entdeckt. Damals wurden Teile für den dramatischen Streifen "Pest in Florenz" in der Stadt gedreht.

Im letzten Vortrag dieses Jahres hatte der Historische Verein Filmarbeiten in der engeren Heimat zum Thema.

Referent Josef Ettle stellte zehn Werke vor. Mit seinem gewaltigen Stimmumfang machte Kammersänger Rudolf Schock großen Eindruck. Er war Hauptdarsteller in "Auf Schusters Rappen durchs Altmühltal", 1974. Der Sänger erfreute bei der Maiandacht in Dollnstein, "die Schafe in der Arnsberger Leite hörten nur kurz zu". Josef Ettle erinnerte an den damaligen Theologiestudenten Norbert Winner, der bei "Lola" mitmachte und unter der Anleitung von Starregisseur Rainer Werner Fassbinder den Filmpfarrer spielte. Das war 1981.

Der Referent hat Informationen zu 20 Filmen zusammengetragen, in denen Altmühltaler Landschaften zu sehen sind. Er gab zu bedenken, dass es keine Aufzeichnungen gebe und die Auflistung wohl nicht vollzählig sei. Erwähnt werden soll noch "Florian 3" mit der Eichstätter Feuerwehr und Schauspielerin Elke Sommer, die statt eines Schoßhundes einen "Schoßfisch" im Plastikbeutel mit Wasser dabei hatte. In Kipfenberg seien Dreharbeiten zu "Um Himmels Willen" gelaufen, in Realschule und Kirche Rebdorf zu "Tödliche Schatten" und in Pfünz zu "Die Hebamme".

Zu den vorgestellten Streifen zeigte der Redner eine Reihe Bilder; der Stummfilm "Pest in Florenz" wurde in gekürzter Version von Marie-Luise und Reinhold Haag abgespielt. Was den Zuschauern dabei besonders gefiel, waren natürlich die fast 100 Jahre alten Passagen mit dem Blick auf die Stadt, die Willibaldsburg, dem Aufgang zur Kirche St.Walburg und die malerische Häuserzeile des Buchtals. Dort wurden "Pestleichen" auf Karren geladen, darunter der Mariensteiner Ludwig Riedmüller, der von der Filmgesellschaft für eine Mark und eine Brotzeit verpflichtet worden war.