Ingolstadt
Lokfahrt für den guten Zweck

Die Modelleisenbahner lassen ihre Züge zugunsten des Hospizvereins kreisen

16.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Modelleisenbahner der Ingolstädter Spur-N-Gemeinschaft stellten am Sonntag mehr als 70 Module mit Landschafts- und Gebäudeensembles im Oldtimer-Hotel aus. Die Anlage bringt es auf eine Gesamtlänge von 80 Metern. Züge fuhren darin natürlich auch. Alles für den Hospizverein.

Bereits kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr am Vormittag kamen zahlreiche Besucher und begaben sich auf eine Reise durch faszinierende Welten im Miniaturformat, darunter eine Landschaft, die an das Altmühltal angelehnt ist, ein Jahrmarkt mit einem fahrenden Karussell und ein Trödelmarkt, ein Blumenfeld mit rund 600 einzeln gefertigten Sonnenblumen, verschiedene Bahnhöfe, Dörfer und Bürgerhäuser und sogar ein Friedhof für ausgediente alte (Mini-)Loks. Weitere Höhepunkte der Schau, die in dieser Größenordnung das erste Mal vollständig bestaunt werden konnte, waren eine Miniaturschlucht mit Brücke und Felskletterer und eine nachgestellte Katastrophenschutzübung, bei der sich ein Helikopter in Bewegung setzt und scheinbar zu fliegen beginnt. "Für die Modelle gibt es keine Vorbilder, alles entspringt der Fantasie", betont Roland Kocher von den Modelleisenbahnern, die kein Verein seien, wie er ergänzt. Was die Freizeitgestaltung mit Modelleisenbahnen im Besonderen ausmacht? "Es ist ein schönes Hobby, man vergisst Zeit und Raum", sagt er. In der Tat scheint dies so zu sein, beobachtet man die großen, kleinen, alten und jungen Besucherinnen und Besucher der Schau. Sie alle folgen vertieft den vorbeifahrenden Zügen, darunter ein ICE und ein alter Triebzug, oder nehmen die aufgebauten Landschaften genau in Augenschein, um auch jedes noch so winzige, von Hand eingesetzte Detail wie die vielen kleinen Figuren, erkennen zu können. Wert legen die Modelleisenbahnfreunde darauf, dass die Anlage digital gesteuert wird.

Der gesamte Erlös des Tages fließt an den Hospizverein Ingolstadt, der sich vor allem in der Sterbebegleitung engagiert. "Wir möchten gerne erreichen, dass der Hospizverein durch die Veranstaltung noch bekannter wird. Außerdem freuen wir uns, wenn wir neue Mitglieder gewinnen können", sagt Sonja Radle aus dem Vorstand. Auch Menschen, die sich vorstellen können, eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter zu machen, seien willkommen.