Lohn für Hartnäckigkeit

01.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:27 Uhr

Domkapitular Rainer Brummer weihte am Sonntag das renovierte und erweiterte Laibstädter Pfarrheim ein. - Foto: Herler

Laibstadt (nhe) Nach über acht Jahren Planungs- und Umbauzeit konnte am Sonntag endlich das renovierte Laibstädter Pfarrheim durch Domkapitular Rainer Brummer eingeweiht werden.

Bereits 1999, noch unter Stadtpfarrer Franz Gerner, begannen die Überlegungen, wie ein Neubau realisiert werden könnte. Schon damals wurden Mittel bei der Diözese Eichstätt beantragt, und zum großen Glück auch genehmigt. "Heute würde es für solche Maßnahmen wohl kaum noch eine so großzügige finanzielle Unterstützung geben", betonte Kirchenpfleger Adolf Herler.

Nachdem während der dreijährigen Amtszeit von Stadtpfarrer Martin Fuchs die Baumaßnahmen nicht weiter vorangebracht werden konnten, rang sich die Kirchenverwaltung mit Stadtpfarrer Tobias Göttle 2005 dazu durch, von einem Neubau abzusehen. Die Kosten hätten einfach den finanziellen Rahmen der kleinen Pfarrei gesprengt. Der Hilpoltsteiner Architekt Ludwig Grassi stellte daraufhin neue Pläne vor und die Umbauarbeiten konnten beginnen.

Brummer lobte den Gemeinschaftssinn und vor allem die Hartnäckigkeit der Laibstädter. "Nur so kann man ein solches Projekt voranbringen und schließlich zum glücklichen Ende führen." Aber jetzt müssten die Laibstädter auch das Gebäude mit Leben erfüllen. "Hier sollen nicht nur kirchliche Veranstaltungen stattfinden. Auch als Treffpunkt, zum Beispiel zum Frühschoppen nach dem Sonntagsgottesdienst, ist ein solcher Ort der Begegnung sehr wichtig", sagte Brummer.

Stadtpfarrer Tobias Göttle drückte seine Freude aus: "Hier können Generationen zusammenfinden." Er bedankte sich bei den Hauptverantwortlichen des Baus und stellte dabei vor allem Anton Hirscheider heraus, der mit 1340 Stunden quasi die Bauleitung übernommen habe. Hirscheider erhielt als Dankeschön eine holzgeschnitzte Figur des biblischen Handwerkers Josef.

Kirchenpfleger Herler wies bei seiner Begrüßung darauf hin, dass die Baukosten deutlich gesenkt werden konnten, da über 50 Laibstädter in 4700 freiwillig erbrachten Arbeits- und Schlepperstunden mitgeholfen hätten. "Dennoch beliefen sich die Ausgaben auf fast 350 000 Euro." Nach Abzug der Spenden und der Zuschüsse müsse die Pfarrei immerhin noch 80 000 Euro selbst beibringen. Neben Spenden von Privatpersonen zwischen 15 und 3000 Euro kamen 2000 Euro vom katholischen Frauenbund, 1000 Euro von der Raiffeisenbank Hilpoltstein, 800 Euro von der Theatergruppe und 200 Euro von der Frauenunion. Der Heimatverein habe als Beitrag den Freisitz in Höhe von 3000 Euro gestaltet und Sitzgelegenheiten gestiftet.

Bei der Schlüsselübergabe wies Architekt Ludwig Grassi darauf hin, dass sich die Mühen gelohnt hätten. "Künftig verfügt die Pfarrei über einen 75 Quadratmeter großen Saal für rund 100 Personen. Die neu eingerichtete Küche, in der etliches Geschirr gelagert werden kann, verfügt neben einem Herd und einem großen Kühlschrank auch über eine Spülmaschine."

Auch der Nachwuchs werde mit dem neuen Jugendraum zu ihrem Recht kommen, so Grassi. Bürgermeister Ottmar Brunner erklärte, dass die Stadt Heideck gerne das Projekt unterstützt habe.

Billard im Jugendraum

Mit vielen neuen Büchern eröffnet wurde auch die Pfarrbibliothek, worüber sich besonders Waltraud Schön, Fachberaterin für die Diözese Eichstätt, freute. Im Jugendraum spielte der Nachwuchs mit Ausdauer am Billardtisch, eine Spende der Pfarrei Heideck. Ebenso war hier den ganzen Tag über eine Diashow auf einem großen Flachbildschirm mit fast 500 Fotos von den Baumaßnahmen zu sehen. Im Eingangsbereich waren vier Stellwände platziert, auf denen auf Hochglanzfotos der zeitliche Ablauf der Arbeiten nachverfolgt werden konnte.

Am Nachmittag sorgte Zauberer Harry für Kurzweil. Unter Anleitung der Büchereiteams konnten die Kinder Lesezeichen basteln. Bei Geschicklichkeitsspielen konnten schöne Preise gewonnen werden. Spannung kam auf, als es an die Versteigerung dreier alter Schränke aus dem ehemaligen Pfarrhaus und des über 50 Jahren alten Fahrrades des letzten Laibstädter Pfarrers Karl Walter Tschöpe ging. Den Höchstpreis von 230 Euro erzielte ein über hundert Jahre alter Schrank. Zum Nachmittagskaffee gab es 30 Kuchenspenden von den Mitgliedern des katholischen Frauenbundes.