Augsburg
Löwen verstärkt den FCA: Herrlich plant „großen Schritt“

26.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:17 Uhr
Trainer Heiko Herrlich vom FC Augsburg gibt an der Seitenlinie Anweisungen. −Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa

Stefan Reuter wollte Eduard Löwen schon im vergangenen Sommer nach Augsburg holen. Der ehemalige Nürnberger wechselte aber zur Hertha. Als Leihspieler hilft er nun doch dem FCA im Abstiegskampf weiter.

Diese Woche könnte für den FC Augsburg eine vorentscheidende in der Fußball-Bundesliga werden - und eine ganz besondere für Eduard Löwen. Der 23 Jahre alte Muskelprotz gibt dem FCA im Abstiegskampf eine lange vermisste Kraft. Sein filigran verwandelter Freistoß leitete den dringend benötigten 3:0-Sieg beim FC Schalke 04 ein. Nun gilt es, am Mittwochabend (20.30 Uhr/Sky) im Geister-Heimspiel gegen den Tabellenletzten SC Paderborn erfolgreich nachzulegen, bevor die erste Englische Woche nach der Corona-Pause mit der Partie bei Hertha BSC am Samstag gerade für Löwen ein emotionales Highlight bereithält: Von Hertha ist er ausgeliehen.

Das Leihgeschäft der Augsburger mit dem Berliner Hauptstadtclub ist vorerst bis zum Sommer 2021 vereinbart. Und es erweist sich mehr und mehr als eine gute Entscheidung für den FCA und für Löwen. Mit seiner Wucht belebt der ehemalige Profi des 1. FC Nürnberg das Augsburger Spiel. Und mit seiner Gabe, gefährliche Freistöße zu schießen, bringt der Mittelfeldspieler eine weitere Stärke ins Augsburger Spiel ein.

„Ich investiere viel Zeit, um Freistöße zu üben“, berichtete Löwen nach seinem sehenswerten Treffer am Sonntag gegen Schalke. „Das hat er sehr schön gemacht“, lobte Trainer Heiko Herrlich den Kunstschützen. „Er feilt nach dem Training an diesen Freistößen.“

Das Tor war ein Signal beim Aufbruch unter Neu-Coach Herrlich, der den FCA in ein zehntes Bundesligajahr nacheinander führen soll. „Wir sind gerade am Anfang“, bemerkte Löwen. Der neue Trainer habe erst ein paar Wochen Zeit gehabt, um den Pressingstil mit mehr offensiven Akzenten einzuführen. „Dieser Sieg ist auf jeden Fall nicht genug“, sagte Löwen. Ähnlich äußerte sich Herrlich am Dienstag. „Man kann einen großen Schritt machen“, sagte er zur Chance gegen Paderborn.

Der 1,88 Meter große Modellathlet Löwen ist auf dem Platz eine imposante Erscheinung. Die Hoffnungen, die er in seinen Wechsel nach Berlin im vergangenen Sommer setzte, erfüllten sich in der Hauptstadt nicht. Augsburg scheint zu einer besseren Wahl zu werden, vor allem, wenn der Klassenverbleib gelingt. „Wir hatten es satt, so viele Spiele verloren zu haben“, sagte Löwen nach der Wende auf Schalke.

Seit vier Partien zählt Löwen, den FCA-Manager Stefan Reuter gerne schon im vergangenen Sommer verpflichtet hätte, zur Startelf. Er powert sich auf dem Platz stets aus, gerade das Anlaufen des Gegners in dessen Spielaufbau erfordert höchsten Einsatz. „Natürlich ist es ein sehr aufwendiger Spielstil, wenn du vorne ständig presst“, sagte Löwen, der auf Schalke nach 70 Minuten ausgepumpt den Platz verließ.

Herrlich kündigte an, gegen Paderborn zu rotieren. Gerade in einer englischen Woche sei es wichtig, die Belastung zu verteilen. Löwen dürfte trotzdem gesetzt sein, ebenso wie Florian Niederlechner, der seit längerer Zeit auf sein zwölftes Saisontor wartet. „Man darf Stürmer nicht nur an Toren messen“, sagte Ex-Stürmer Herrlich. Niederlechner arbeite „super“ für das Team.

Herrlich will die Möglichkeiten seines „breiten Kaders“ ausschöpfen. Gegen Schalke bot er im Mittelfeld Carlos Gruezo anstelle von Kapitän Daniel Baier auf. Der 25-Jährige aus Ecuador bildete mit Rani Khedira ein aggressives Sechser-Duo hinter Löwen. „Wir müssen auch gegen Paderborn die Punkte holen“, mahnte Gruezo vor dem 300. Spiel des FCA in der Bundesliga. Anschließend würde der neue Hoffnungsträger Löwen dann auch noch besonders gerne in Berlin Augsburger Punkte bejubeln.

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dpa