Löwen schielen auf die Aufstiegsplätze

07.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:29 Uhr

München (DK) Die Verfolgerplätze in Liga Zwei sind in bayerischer Hand und mittendrin steht nach dem 2:1 (1:1)-Heimerfolg über Alemannia Aachen auch wieder der TSV 1860 München. Mit dem Sieg schoben sich die Löwen gestern Nachmittag auf den sechsten Rang – trotz der zwei Zähler Abzug durch die DFL.

Nur noch fünf Punkte trennen die Münchner nun von Aufstiegsrelegationsrang drei, bis zur Tabellenspitze sind es nach der Niederlage von Hertha BSC sieben Zähler. Bedenkt man, dass sich die Sechziger sportlich bereits zwei Punkte mehr erspielt haben, erscheinen die Aussichten in dieser ereignisreichen Saison doch wieder mehr als verheißungsvoll. Nach dem Punktabzug und der darauf folgenden sportlichen Mini-Krise (0:3 im DFB-Pokal gegen Köln, 0:0 gegen Bielefeld) schielen die Löwen – punktgleich mit dem FC Augsburg und der SpVgg Greuther Fürth – jetzt jedenfalls wieder von Rang sechs aus in Richtung Aufstiegsplätze. Oder wie es die Fans in der mit 22 300 Zuschauern gefüllten Allianz-Arena gestern Nachmittag ausdrückten: "Der TSV ist wieder da!".

Dabei wurden die Platzherren gestern schon nach acht Minuten kalt erwischt. Alemannia Aachen, das zuvor in vier Auswärtspartien ungeschlagen geblieben war und sich bei einem Sieg selbst nach oben hätte orientieren können, ging in der Allianz-Arena früh in Führung. Nach einer präzisen Flanke von Zoltan Stieber scheiterte Benjamin Auer zunächst noch per Kopf an Löwen-Keeper Gabor Kiraly, den Abpraller drückte der Torjäger dann über die Linie (8.). Erst im Anschluss fanden die Sechziger ins Spiel. Die passende Antwort gab schließlich Alexander Ludwig, der den Ball nach Ablage von Daniel Halfar, mit seinem schwächeren linken Fuß, ins lange Eck jagte (23.). Kurz darauf scheiterte Daniel Bierofka nach einer Einzelaktion am Innenpfosten (24.).

"Nach dem 0:1 hat man eine Mannschaft gesehen, die unbedingt gewinnen wollte", freute sich 1860-Coach Reiner Maurer vor allem über die Tatsache, dass sich sein Team – ganz anders als gegen Aue oder Bielefeld – vor heimischer Kulisse zahlreiche Chancen erarbeitete. "Zum Schluss hatten wir dann das Glück des Tüchtigen", so der 50-Jährige, der in der 70. Minute Jungtalent Moritz Leitner für Daniel Halfar ins Spiel schickte. Gut zehn Minuten nach seiner Einwechslung flankte Leitner von der rechten Seite, Benny Lauth stieg in der Mitte am Höchsten – 2:1 für die Sechziger (82.) und grenzenloser Jubel in der Allianz-Arena!

"Wie aus dem Nichts ist Benny plötzlich da und macht das entscheidende Tor. Es ist gut, einen Spieler mit seinen Qualitäten in seinen Reihen zu haben", lobte Kapitän Daniel Bierofka, der selbst zu den Aktivposten im Löwen-Team zählte. Siegtorschütze Lauth blickte dagegen schon den kommenden Wochen entgegen: "Wir rufen Woche für Woche unsere Leistung ab. Ich bin deshalb sehr optimistisch, dass die Serie weiter geht und wir den Anschluss nach oben halten können", so der 29-Jährige.

Am kommenden Wochenende steht für die Münchner ein schweres Auswärtsmatch, beim Tabellen-Vierten in Cottbus auf dem Programm. Hält die Löwen-Serie von inzwischen acht Saisonspielen ohne Niederlage auch dort, darf man sich beim endgültig wieder nach oben orientieren.