München
Löwen auf Talfahrt

Nur ein Punkt aus fünf Spielen: 1860 München verliert auch gegen Düsseldorf

16.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

München (DK) Nach der dritten Niederlage in Folge und nur einem Punkt aus den vergangenen fünf Partien drohen die Münchner Löwen wieder in den Abstiegskampf abzurutschen. Das enttäuschende 1:3 (0:3) gegen Fortuna Düsseldorf könnte erneut eine Trainerdiskussion auslösen.

Es gab beim TSV 1860 München, der in allen Personalbereichen nicht gerade für seine Konstanz bekannt ist, in den vergangenen Jahren doch eine gewisse Regelmäßigkeit: Egal ob nun Alexander Schmidt, Ricardo Moniz oder Torsten Fröhling - kein Trainer, der die Löwen seit 2013 in eine Saison führte, überstand mehr als die ersten zehn Spieltage. Am neunten Spieltag der aktuellen Saison unterlagen die Löwen gestern Nachmittag nach einer unterirdischen ersten Halbzeit Fortuna Düsseldorf mit 1:3. Grund genug, um nach dem Umbruch und der großen Zuversicht im Sommer schon wieder über einen Trainer zu diskutieren?

Thomas Eichin erteilte solchen Spekulationen gestern eine deutliche Absage. "Ich spreche zu diesem Zeitpunkt, noch dazu in einer Krisensituation, nicht über den Trainer", sagte der 1860-Sportchef. Natürlich stehe er voll zu Kosta Runjaic, betonte er, wenngleich auch Eichin einräumte, dass die erste Halbzeit "schockierend" gewesen sei. Runjaic selbst sprach sogar davon, dass seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten "nicht zweitligatauglich" aufgetreten wäre.

So hätten die Gäste bereits nach wenigen Sekunden in Führung gehen können, als Rouwen Hennings frei vor Jan Zimmermann auftauchte, dann aber am Löwen-Torhüter scheiterte. Fünf Minuten später erzielte der Düsseldorfer Stürmer doch, wenn auch aus leicht abseitsverdächtiger Position, seinen insgesamt sechsten Treffer in den letzten drei Partien in der Allianz-Arena. Als Karim Matmour Fortuna-Verteidiger Robin Bormuth nach einer Freistoßflanke am Trikot zog, blieb Schiedsrichter Lasse Koslowski nichts anderes übrig, als auf Strafstoß zu entscheiden, den Ihlas Bebou verwandelte (25.). Trauriger Höhepunkt aus Löwen-Sicht: Kai Bülow und Marnon Busch behinderten sich gegenseitig, sodass es fast peinlich wirkte, wie problemlos Marcel Sobottka zum 3:0 verwerten konnte (36.). "Wir machen haarsträubende Fehler", schimpfte Eichin. "Diese Nachlässigkeiten in der Defensive können wir nicht einfach so hinnehmen."

Die Zeit der Ausreden dürfte bei den Sechzigern jedenfalls bald vorbei sein. Zweifellos musste der Verein im Sommer viele neue Spieler in die Mannschaft integrieren. Zweifellos steht ein Großteil dieser Spieler momentan verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Auch Neuzugang Sebastian Boenisch, der gegen Düsseldorf eigentlich sein Debüt in der Innenverteidigung hätte geben sollen, verletzte sich im Abschlusstraining am Freitag am Oberschenkel und fiel gestern Nachmittag aus. Offensivstars wie Ivica Olic und Stefan Aigner fehlen sowieso. "Momentan können wir die Spieler, die uns auf ein anderes Level heben, nicht kompensieren", meinte Eichin. Eine Erklärung für eine der schwächsten Halbzeiten der jüngeren Löwen-Geschichte ist all das nicht. "Es stand keine Mannschaft auf dem Platz, die in letzter Konsequenz das Spiel gewinnen wollte", so Runjaics deutliche Kritik.

So blieb das Positive aus Löwen-Sicht, dass zumindest die eingewechselten Victor Andrade und Rodnei im zweiten Durchgang überzeugten. Neben einigen Großchancen erarbeiteten sich die Gastgeber zumindest den Treffer zum 1:3, nach einem Strafstoß von Liendl (81.). An der dritten Niederlage in Folge änderte dies nichts mehr. Nach einem ordentlichen Start droht erneut der Abstiegskampf.

Am kommenden Wochenende folgt nun der zehnte Spieltag, den in den vergangenen drei Jahren kein Löwen-Trainer überstand. Die Münchner treten am Freitag beim VfB Stuttgart an.