Beilngries
Live und draußen in der Natur

Johannes Reng und Julian Bauer filmen Musiker im idyllischen Altmühltal - Interessierte Künstler können sich melden

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
Leidenschaft für die Musik: Julian Bauer (links) und Johannes Reng haben das Projekt Altmühl Sessions Uncut ins Leben gerufen. Dabei machen sie Liveaufnahmen von anderen Musikern. −Foto: Skrobanek

Beilngries (psk) Draußen und live - damit könnte man den Leitfaden beschreiben, den sich Johannes Reng und Julian Bauer für ihre Videoproduktion auferlegt haben.

In ihren Werken wollen sie die Natur und die Umgebung im Altmühltal zeigen. Live und unverfälscht filmen sie die Musiker, das heißt, die Tonspur wird in einem Stück aufgenommen. Das Ganze nennt sich Altmühl Sessions Uncut.

 

Die Idee dazu kam den beiden vergangenes Jahr im Sommer. Johannes Reng hatte eine Art Liebeslied mit allen 18 Pokemontypen geschrieben, dass er seinen Freunden vorspielte. Schnell fiel die Entscheidung, das Ganze an der Altmühl aufzunehmen - damals noch mit dem Handy. Auf das Video bekamen sie gute Resonanzen. So reifte die Idee, mal ganz andere Musik zu machen als in der eigenen Beilngrieser Hardcore-Band Escoban. "Wir haben eigentlich wenige Ansprüche an die Künstler. Wer Lust und Laune hat, kann mitmachen - egal, ob Hobbysänger oder Sänger einer Band. Wichtig ist, dass die eigene Art des Künstlers durchkommt und dass er nicht versucht, jemanden zu kopieren", so Julian Bauer. Er und sein Kumpel sehen das Projekt als Hobby, die teilnehmenden Künstler erhalten ein fertig geschnittenes Video in hoher Qualität. "Wir haben einfach Spaß daran und wollen die Leute und die Landschaft zeigen", erklären die beiden.

Doch das bringt manchmal auch Schwierigkeiten mit sich. "Das Wetter ist besonders wichtig. Bei Wind hört man ein schlimmes Rauschen in der Tonspur, und da wir diese nicht schneiden, müssen wir sie bei einer Böe nochmal aufnehmen. Das kostet Zeit, denn der Laptop, auf dem die Spur gespeichert wird, hat nicht ewig Akku. Allgemein ist es wichtig, dass es keine Nebengeräusche gibt. Ein Drehort neben einer Straße ist also eher ungünstig. Naturgeräusche finden wir aber ganz gut. Der Zuschauer soll sich ja wie live dabei fühlen", meinen Bauer und Reng. Bei einem Dreh müssen sie ungefähr drei- bis viermal neu anfangen, um Nebengeräusche und musikalische Verspieler auszuschließen. Für mehr reicht auch der Laptopakku nicht. Zu ihrem Equipment gehören zudem zwei Spiegelreflexkameras, zwei Großmembranaufnahmemikrofone und ein externer Mikrofonverstärker. Mittlerweile haben sie sogar eine Drohne, mit der die Produzenten auch schon von Hirschberg aus das Tal gefilmt haben.

In einem Video von Altmühl Sessions Uncut stecken bis zu 13 Stunden Arbeitszeit. Der Dreh selbst beansprucht etwa zwei Stunden. Den Schnitt und die Nacharbeit macht Julian Bauer am heimischen PC. Auf Facebook und Youtube kann man das fertige Video ansehen, unter dem Suchbegriff Altmühl Sessions Uncut werden Interessenten fündig. Bisher hatten zwei Künstler Interesse an einem Dreh, darunter Tobias Fröhlich von der Band Knockout Concept. Mit diesem Video konnten Reng und Bauer im sozialen Netzwerk 13 000 Personen erreichen - eine durchaus beachtliche Zahl. Wer Interesse an einem Dreh mit den Beiden hat, kann sich via Facebook bei Johannes Reng und Julian Bauer melden.