Neuburg (krk) Seit Tagen herrscht emsiges Gewusel in den Räumen des Traumtheaters hinter dem Neuburger Skaterplatz.
Es wird geprobt, eine Kiste nach der anderen ausgepackt und an Licht und Ton gefeilt. Dahinter stecken die Vorbereitungen für das "Bunt-ist-besser-Festival", eine Veranstaltung, die es so in Neuburg noch nicht gegeben hat.
Ein Zeichen setzen für Toleranz, Vielfalt und das Miteinander, das ist die Botschaft, die hinter dem Festival steckt. Die Idee dafür entstand nach den Vorfällen in Chemnitz dieses Jahr. "Unsere Kollegin Magdalena Schmid war beim Konzert ,Wir sind mehr' und dann sind wir auf die Idee gekommen, dass wir doch in Neuburg auch etwas in dieser Art machen könnten", sagt Juze-Leiterin Lisa Hagn. Ein Kooperationspartner war mit Tanja Kolb vom Neuburger Traumtheater auch schnell gefunden. "Es ist eine tolle Sache und gerade wir hier in Neuburg leben diese Vielfalt so sehr", sagt Kolb. Seit der Errichtung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber vor über 40 Jahren in Neuburg, "funktioniere das Miteinander ohne Probleme, ohne Eskalationen, und auch das wollen wir zelebrieren". Das Festival sei zudem auch eine Möglichkeit, den Jugendlichen eine Plattform zu geben. Als Organisatoren würden Juze und Traumtheater einen bestimmten Rahmen vorgeben, in dem sich die Jugendlichen entfalten könnten, sagt Kolb. "Die Jugendlichen haben auch selbst Ideen eingebracht und unterstützen uns fleißig bei der Vorbereitung", sagt Hagns Kollege Tommy Jacobsen.
Das "bunt" im Namen des Festivals spiegelt sich auch im Programm wieder. So gibt es eine Feuershow, Popcorn-Verkauf, ein Lagerfeuer, den Auftritt einer Hip-Hop-Tanzgruppe und Poetry-Slammer präsentieren ihre Texte. Und auch die Musik darf bei einem Festival nicht fehlen. So stehen verschiedene Bands den ganzen Abend über auf der Bühne - ohne Gage zu verlangen. Für Jazz- und Latin-Klänge sorgen Rotopress (Neuburg), Die Nüsse (Rosenheim) präsentieren Deutschpop, die Pawn Painters (Schrobenhausen) Alternative und Indie und die Donkeyhonk Company mit ihren Mitgliedern aus Aichach und Neuburg wird bayerischen Folk-Blues-(Punk-) Rock zum Besten geben. Nur die angekündigte Band The Van Tessels aus Neuburg, die Soul- und Popmusik gespielt hätte, hat laut Juze-Team aus privaten leider Gründen abgesagt.
Die Organisatoren sind auf jeden Fall gespannt, wie das Festival besucht wird und auch auf die Resonanz. "Wenn es gut angenommen wird, können wir uns auch vorstellen, dass es einmal im Jahr stattfindet", meint Kolb. "Und vielleicht können wir die Organisation irgendwann ganz in die Hände der Jugendlichen legen", ergänzt Hagn. Beginn des Festivals ist um 17.30 Uhr, der Eintritt kostet drei Euro. Die gesamten Einnahmen kommen der Organisation "Exit" zugute, einer Initiative, die Menschen hilft, sich vom Rechtsextremismus zu lösen und ein neues Leben aufzubauen.
