Lieber Ingo,

02.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:59 Uhr

natürlich hast Du Recht mit dem, was Du am 15. Februar gesagt hast. Eigentlich ist doch jeder "bescheuert", der sich engagiert. Du hast es gut, Du kannst die Stadtpolitik wahlweise genüsslich oder auch deftig kommentieren.

Besonders gern geht man selbstverständlich auf den politischen Gegner ein. Leserbriefe von Hochkarätern der Mehrheitspartei treffen zwangsläufig ins Schwarze, kein Wunder, von daher kommt ja auch die geballte politische Weisheit . Fraktionsdisziplin, Fraktionszwang, Parteidiktat (Entschuldigung, das nehme ich zurück) sind selbstverständlich Vokabeln im schwarzen Lager und wesentlicher Gehalt des dortigen politischen Handelns.

Peinlich nur: Kaum ist die Tinte trocken, erwischt es doch tatsächlich ausgerechnet die Mehrheitspartei im Stadtrat. Man reibt sich verwundert die Augen, aber die Antwort ist leicht. Es haben sich exakt die CSU-Stadträte ihre eigene Meinung geleistet, die zur nächsten Kommunalwohl nicht mehr antreten. Trotzdem, Respekt, weiter so. Bei den Freien Wählern ist die eigene Meinung eine Grundidee, die sogar in einer Fraktionsvereinbarung festgehalten ist. Darf man sich das im politischen Alltag wirklich leisten? Wir sagen ja und betrachten das als eine unserer Stärken.

Also, lieber Ingo, mach’s gut!

Peter Gietl, FW-Vorsitzender

Ingolstadt