Biberg
Liebe zum Bauernleben von anno dazumal

15.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Ein Schmuckstück ist der Dorfstadel von Biberg nach der Renovierung geworden. Sepp Heimerer stellt im Sommer vor dem Gebäude alte landwirtschaftliche Gerätschaften auf.

Biberg (EK) Dass Rentner keine, oder zumindest nur wenig Freizeit haben, trifft auch, sehr zum Leidwesen seiner Frau und der Enkeln, auf Sepp Heimerer zu: Der vielseitig engagierte Biberger hat im restaurierten Dorfstadel von Biberg (Markt Kipfenberg) ein kleines Heimatmuseum eingerichtet.

Heimerer hat immer viel zu tun: Zum einen bewirtschaftet er noch einen Teil, der von seinen Eltern übernommenen kleinen Landwirtschaft, wo er vorrangig Wiesen unterhält, die ihm Heu für seine Schafe und Lämmer liefern die er schon viele Jahre als Hobby im Stall stehen hat. Zum anderen hat er aber auch noch Gefallen gefunden an der Erhaltung und Restaurierung alter, vor allem landwirtschaftlicher Gerätschaften. Der restaurierte Jura-Stadel in der Dorfmitte von Biberg bietet Heimerer ein geradezu einmaliges Ambiente, um seinen "Altertümern" einen würdigen Platz zu geben, an dem sie auch von allen Besuchern des Stadels besichtigt werden können. Alle Geräte, zum Teil aus eigenem Besitz, wie aber auch aus dem Dorf und den umliegenden Bergdörfern und sogar bis aus Altmühlmünster, bedurften durchwegs einer gründlichen Reinigung und natürlich Restaurierung die mitunter auch sehr aufwändig war. In diesem Jahr hat Heimerer dafür schon wieder bis zu 70 Stunden investiert.
 

Alle Jahre stellt er ein paar andere Geräte vor dem Stadel am neu angelegten Dorfplatz als Blickfang zur Schau. In diesem Jahr sind es drei Schneidmaschinen, mit denen man früher Grüngut und auch Heu geschnitten hat und die auch noch funktionstüchtig sind. Im Obergeschoss des Stadels, das früher als Heu- oder Getreideboden diente, hat er viele Exponate liebevoll ausgestellt. Ein Teil davon gehören nach wie vor den Besitzern, etliche aber auch dem Restaurator, der sie zum Teil extra gekauft hat.

Mit Stolz zeigt Heimerer natürlich auch ein paar besondere Stücke, die vom urigen Bauernbett, über Leiterwagen, Holzschlitten, Kuh- und Pferdegeschirr, Seile, Stricke und Riemen bis hin zu vielem verschiedenem Handwerkzeug reichen. Zum Teil gibt es zu den Exponaten eine kleine Dokumentation.

Fast mit jedem Stück verbinden sich kleine Geschichten, die für viele Einheimische schon lange in Vergessenheit geraten sind. Diese Sammlung und Ausstellung, so der agile Rentner, sei natürlich nur möglich, durch die uneingeschränkte Unterstützung des Biberger Arbeitskreises "Dorfplatz". Dessen Mitglieder helfen tatkräftig mit und widerlegen die zum Teil noch vorherrschende Meinung, "dass in Biberg ein Stadel leer steht": Das gelingt scheinbar mehr und mehr.

Dass auch in Zukunft einiges getan werden muss, um die Substanz des Gebäudes so zu erhalten und die "Altertümer" zu hegen und zu pflegen, wissen Heimerer und die Arbeitskreis-Mitglieder ganz genau. Sie sind deshalb froh und dankbar für jede Unterstützung..

Die Besichtigung der Ausstellung im Stadel ist von Mai bis Oktober möglich, auch mit Führung. Termine können mit Josef Heimerer Telefon (0 84 66) 7 03 oder Josef Heinz, (0 84 66) 2 66 abgestimmt werden