Pförring
"Liebe auf den zweiten Blick"

Architekt hofft, dass Pförringer sich mit kräftigem Gelbton des Pfarrheims bald anfreunden

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Die Gerüste sind gefallen: Vielen Pförringern gefällt die neue kräftige gelbe Farbe des Pfarrheims nicht. - Foto: Kügel

Pförring (kue) Am Pförringer Pfarrheim sind die Gerüste gefallen. Der kräftige Gelbton, in dem sich das generalsanierte und umgebaute Gebäude jetzt präsentiert, sorgt für reichlich Gesprächsstoff in der Bevölkerung. Der Architekt sieht das positiv und glaubt an "die Liebe auf den zweiten Blick".

Ob nach dem Gottesdienst oder im Wirtshaus, ob beim Bäcker, beim Metzger oder beim Friseur - seit die Baugerüste abgebaut wurden, scheint es in Pförring nur noch ein Gesprächsthema zu geben: die neue Farbe des Pfarrheims, das in Pförring gemeinhin als Jugendheim bezeichnet wird. Den einen ist das Gelb zu "krachert", die anderen hätten die Faschen um die neuen grauen Fenster lieber in Weiß gesehen. Und die Dritten meinen, das Gebäude, das auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrhofs steht, hätte in derselben Farbkombination gestrichen werden sollen, wie das vor wenigen Jahren sanierte Pfarrhaus.

"Wenn nicht drüber gesprochen würde, hätten wir etwas falsch gemacht", sagt Architekt Joseph Schönberger und verweist auf seine Erfahrung in Sachen Stadtsanierung und den damit verbundenen Farbkonzepten. "Das Pförringer Pfarrheim ist ein markanter Punkt, der eine markante Farbe braucht", meint Schönberger. Er habe die Situation am Pförringer Marktplatz von allen Seiten in Augenschein genommen und dann den Entscheidungsgremien der Pfarrei zwei Farbmuster vorgeschlagen. Ein dunkles Grau und ein kräftiges Gelb. Während das Grau "keine Resonanz" gefunden habe, hätten sich Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat schließlich mehrheitlich für das Gelb ausgesprochen, erzählt Schönberger, der nicht verhehlt, dass es auch skeptische Stimmen gegeben habe.

Der Gelbton nehme Bezug auf die "Kirchenfarbe Gelb", erläutert Schönberger seine Wahl. Gleichzeitig sollte sich das moderne Pfarrheim durch den kräftigeren Farbton vom historischen Pfarrhof abheben. Auch die Faschen seien ganz bewusst nicht weiß gestrichen worden. "Durch den Grauton soll sich das öffentliche Gebäude von privaten Wohnhäusern absetzen", erklärt Schönberger. Nach dem Abbau der Gerüste habe er sich das Ensemble angeschaut und sei nach wie vor überzeugt, dass das Pfarrheim in seiner jetzigen Farbe eine Bereicherung für den Marktplatz darstellt und für viele Pförringer zur "Liebe auf den zweiten Blick" wird.

Die Bauarbeiten laufen derweil weiter. Bis zum Georgimarkt am kommenden Sonntag soll der Gehsteig vor dem Haus fertig werden. Der Innenausbau soll bis Anfang Juni abgeschlossen sein. Die Einweihung wird laut Pfarrer Michael Saller am 16. Juli im Rahmen des Pfarrfestes stattfinden.