Lichterglanz mit Glühbirnen

14.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Der schöne Schein bleibt erhalten: Die Weihnachtssterne von IN-City sollen auch heuer mit klassischen Glühbirnen erleuchtet werden. Der Marketing-Verein sucht derzeit aber noch genügend Geschäftsleute, die zur Finanzierung der Aktion beitragen.? Arch - foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Die Umstellung auf Energiesparlampen ist nicht aufzuhalten. Dennoch werden auch in der diesjährigen Weihnachtszeit klassische Glühbirnen den Lichterglanz in Ingolstadt verbreiten. Noch in den Sternen steht indes der Straßenschmuck von IN-City.

"Der Weihnachtsmarkt lebt von der Beleuchtung", betont Dora Hörmandinger, die seit Jahren Süßwaren auf dem städtischen, Ingolstädter Markt auf dem Theaterplatz verkauft. Mit dem kalten Licht, das viele Energiesparlampen verbreiten, kann die Kauffrau daher bisher nichts anfangen. "Das ist schrecklich", weiß Dora Hörmandinger, denn sie hat zusammen mit ihrem Ehemann Helmut bereits im Advent 2008 ihren begehbaren Verkaufsstand probeweise mit so genannten LED-Lampen ausgeleuchtet. "Da kommt niemand zu uns hinein", kritisiert die Kauffrau den Stand der Illuminationstechnik. Beim Weihnachtsmarkt, der am 26. November beginnt, wird sie daher weiter auf klassische Glühbirnen setzen. Und den Außenbereich ihres Standes mit zusätzlichen LED-Girlanden schmücken.

Weil die Beleuchtung ein wichtiger Kostenfaktor ist, beschäftigen sich Marktkaufleute und Schausteller seit Jahren mit den Möglichkeiten beim Energiesparen. Seit einer Verordnung der Europäischen Union, die Glühbirnen in den nächsten Jahren Stück für Stück vom Markt nehmen will, sind die Geschäftsleute jedoch zusätzlich unter Zugzwang geraten. Klar ist: "Zweimal umstellen können wir nicht", sagt Dora Hörmandinger mit Blick auf die Kosten für die Neuanschaffung und hofft daher darauf, dass die Hersteller möglichst bald einen sinnvollen Ersatz für das als angenehm und romantisch empfundene Glühbirnenlicht finden.

Die Leuchtkörper mit fünf bis 15 Watt Leistung, wie sie gewöhnlich an Imbissbuden oder Verkaufsständen bei Weihnachtsmärkten eingesetzt werden, soll es ab 2013 nicht mehr geben. Diese Schonfrist gilt auch für die Sieben-Watt-Birnen, die in den Weihnachtssternen von IN-City stecken. Insgesamt etwa 4000 Glühbirnen sollen ab Mitte November wieder die wichtigsten Einkaufsstraßen der Altstadt festlich beleuchten. Eine Umstellung auf LED-Leuchten "ist noch nicht unsere Sorge", winkt Franz Mayr, der Vorstandsvorsitzende von IN-City, ab. Vielmehr bittet der Marketing-Verein derzeit die Geschäftsleute in der Innenstadt, sich wieder an der Finanzierung der Aktion zu beteiligen. Nach den Querelen um die Weihnachtsbeleuchtung – IN-City muss nach wie vor Schulden aus den Vorjahren für diese Dienstleistung zurückzahlen – verweist Franz Mayr auf die Erfahrungen im Advent 2008. "Ich hoffe, dass es auch heuer wieder so gut klappt", so Mayr.

Aus der Not eine Tugend machte schließlich Michael Müller, der Veranstalter der Schlossweihnacht. Als ein Teil seiner herkömmlichen Lichterketten im vergangenen Jahr kaputt ging, stieg der Organisator auf energiesparende LED-Leuchten in den Bäumen, Bühnen und Hütten um. "Die verbrauchen wesentlich weniger Strom und senken damit auch unsere Kosten", berichtet Müller, der für seinen Markt heuer erstmals keinen Eintritt verlangt. Beschwerden über zu kaltes Licht, beteuert der Geschäftsmann, habe es im vergangenen Jahr jedenfalls nicht gegeben.