Neuburg
Licht und Taufe in der Osternacht

Pfarreien feiern festliche Gottesdienste - Osterfeuer in Sehensand und Unterhausen

02.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:37 Uhr

Neuburg (r) Draußen loderten die Osterfeuer, während Kerzenlichter innen langsam die Peterskirche erhellten. Die Osternachtsfeier stand im Zentrum der christlichen Festtage, verbunden mit der Hoffnung auf Erlösung nach dem Tod.

Festliche Musik, Speisenweihe und Taufen in vollbesetzten Kirchen bestimmten das Wochenende in Neuburg. Beim klassischen Osterspaziergang konnte man am Sonntag noch in einen Graupelschauer geraten, doch seit Montag geht es mit dem Frühling "aufwärts".

Als Zeichen des Erwachens und Vorwärtsdranges kann man auch die Osterfeuer verstehen. Etliche leuchteten in der klaren Nacht zum Sonntag, weithin zu sehen wieder die Flammen von Unterhausen und Sehensand. Die Dorfgemeinschaften verbinden das Feuer mit einem unterhaltsamen Treffen.

Unterhaltsam fielen auch die beiden Taufen aus, die Stadtpfarrer Herbert Kohler passend in die Osterzeit legte. Das Fest der Auferstehung Christi dient auch der Erneuerung des Taufversprechens. Die kleine Lea Maria Letizia Stöckl wollte die Zeremonie in St. Peter nicht ohne lauten Protest über sich ergehen lassen, während tags darauf Theresa Agnes Dachs keinen Mucks machte. "Sie ist bemerkenswert ruhig", stellte Pfarrer Herbert Kohler fest.

Beim Taufen, Salben und Segnen des Täuflings am Sonntag in der Hofkirche durften alle Kinder ganz nach vorne und das Geschehen aus nächster Nähe verfolgen. Schließlich war es auch "ihr" Gottesdienst mit vielen Kommunionkerzen vor dem Altar.

Den Namen Theresa Agnes habe man ausgewählt, weil die heilige Theresa und ihr Leben (und später auch Mutter Teresa von Kalkutta) ein absolutes Vorbild sei, erklärten die Eltern den Gottesdienstbesuchern.
Früh aufstehen hieß es zu den Osternachtsfeiern um 5.30 Uhr in Heilig Geist, Ried, Rohrenfels und Sehensand. Die Geistlichen zogen mit der neuen Osterkerze in die dunklen Kirchen ein, und die Ministranten gaben das Licht an die Besucher weiter. "Lumen Christi - Christus das Licht" ruft der Priester und die Gemeinde antwortet "Deo gratias Dank sei Gott". Die Frohbotschaft der Auferstehung stand am Ende der Karwoche im Mittelpunkt der Osterpredigten. Klinikpfarrer Anton Tischinger präsentierte sie in Ried wie meistens garniert mit einem Witz. Kaplan Dominic Leutgäb versicherte seinen Zuhörern in der vollbesetzten Heilig-Geist-Kirche, dass sie zuversichtlich sein dürften.

Der Tod als "letzte Einsamkeit des Menschen" werde durch die Auferstehung Christi genau ins Gegenteil verkehrt. Maria Magdalena habe an Jesu Grab als Erste diese Botschaft erfahren mit dem Auftrag, sie an die Jünger weiterzugeben. In dieser Begegnung zwischen Jesus und Maria , so der Kaplan, "ereignet sich alles, was wir in unserem Glauben seit Jahrhunderten feiern".

Die Gemeinde in der Heilig-Geist-Kirche hörte dazu Chorgesang und die "Orgelsolomesse in D", dirigiert von Max Höringer. In St. Peter präsentierte der Chor die "Spatzenmesse" von Mozart und das "Halleluja" von Händel. Die Kinder interessierten sich mehr für das Ostereiersuchen auf dem Karlsplatz. Pfarrangehörige hatten wieder reichlich Schokohasen und Eier platziert - und in wenigen Minuten waren die Schätze gefunden und gesichert.