Ingolstadt
Licht und Schatten in den USA

Zum 25. Mal waren Schüler des Scheiner-Gymnasiums in Milwaukee und Chicago zu Gast

11.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:17 Uhr

Vor der Skyline von Chicago: Zum 25. Mal war jetzt eine Schülergruppe des Christoph-Scheiner-Gymnasiums in den USA. Von Milwaukee aus ging es unter anderem in die Metropole am Michigansee. Später stand noch Kalifornien auf der Reiseroute - Foto: oh

Ingolstadt/Milwaukee (DK) Jubiläum beim Schüleraustauschprogramm des Christoph-Scheiner-Gymnasiums (CSG): Zum 25. Mal hat jetzt eine Gruppe der Ingolstädter Schule die USA besucht. Ziel war zunächst Milwaukee in Wisconsin; später ging es noch für eine Woche an die Westküste.

Zwölf Schülerinnen und Schüler aus den 10. Klassen, begleitet von den Pädagogen Heidi Röll und Werner Kundmüller, waren für drei Wochen im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten unterwegs. Die Gruppe verbrachte zwei Wochen bei Gastfamilien in Milwaukee und besuchte dort die Marquette University High School, eine private katholische Jungenschule, mit der das CSG schon seit 1989 eine Partnerschaft pflegt.

Projekttitel für den diesjährigen Austausch war „Religious Life in the US“, also „Religiöses Leben in den Vereinigten Staaten“. Jeder Schüler hatte hierzu Informationen zu einer bestimmten Konfession zu sammeln – von den Baptisten bis zu den Mormonen. Hierzu wurden sowohl in Milwaukee als auch später in Kalifornien Kirchen, Gottesdienste und religiöse Informationszentren besucht.

In Milwaukee waren die Jugendlichen in amerikanischen Gastfamilien untergebracht. In der Freizeit standen typisch amerikanische Diners, Besuche von Football- und Basketballspielen und Ausflüge in riesige Supermärkte und zu Sehenswürdigkeiten in der Gastgeberstadt und Umgebung auf dem Programm.

Für viele der jungen Deutschen waren es die bislang schönsten und abwechslungsreichsten Wochen ihres Lebens, schreiben die Reiseteilnehmer Justine Krum und Michael Hirschberger in ihrem Reisebericht. Beim Abschiedsabend in der Schule, als man zusammen speiste und die deutschen Schüler einige Lieder sangen, sei dann auch die eine oder andere Träne geflossen, da vielfach neue Freunde gefunden und die Gastfamilien ins Herz geschlossen worden waren.

Bei der abschließenden spannenden Tour nach Kalifornien waren unter anderem die Golden Gate Bridge bei San Francisco, die zum Glück an diesem Tag nicht – wie sonst häufig – im Nebel verschwunden war, der Muir-Woods-Nationalpark und das Death Valley mit seinen Naturwundern besondere Highlights. Projektbezogen waren auch der Besuch der Crystal Church und der Wayfarers Chapel in Los Angeles, erbaut vom bekannten Architekten Frank Lloyd Wright, besondere Programmpunkte. Beeindruckt war man natürlich auch vom Getty Center, vom Walk of Fame in Hollywood, vom Nobelvorort Beverly Hills und von Venice Beach.

Abgesehen von solchen touristischen Höhepunkten nahmen die jungen Ingolstädter aber als Erfahrung auch die Eindrücke von den krassen gesellschaftlichen Gegensätzen in den USA mit. Das dichte Nebeneinander von Reichtum und Armut, das gerade in Los Angeles zu beobachten war, sei teils schockierend gewesen, schreiben die Berichterstatter. Auch die Mentalität vieler Amerikaner, schnellem, ungesundem Essen und ständiger Bequemlichkeit durch Autofahrten selbst für kürzeste Strecken zuzuneigen, habe viele Schüler nachdenklich gemacht.

Einen gewissen Gegensatz zur deutschen Heimat fanden die jungen Leute auch im Schulalltag vor: Die amerikanischen Schüler, so der Eindruck, lebten mehr für ihre Schule und identifizierten sich auch viel stärker mit ihr. Sie verbrächten oft auch ihre Freizeit dort und engagierten sich in vielen freiwilligen Schulangeboten.