Riedenburg
Leuchtender Jaspis für wilde Löwen

Neue Ausstellung im Kristallmuseum beschäftigt sich mit Edelsteinen und Sternzeichen

26.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:54 Uhr

Viel Arbeit wartet noch vor Karl-Heinz Veits (l.) und seiner Frau Sabine Scholz-Veits, bis die neue Ausstellung im Riedenburger Kristallmuseum startet. Pünktlich zum Saisonbeginn Anfang März soll aber alles fertig sein - Foto: Janda

Riedenburg (sja) Die „Edelsteine der Sterne“ stehen demnächst im Riedenburger Kristallmuseum in der gleichnamigen Ausstellung im Mittelpunkt. Aktuell laufen noch die Umbauarbeiten, pünktlich zum Saisonbeginn Anfang März soll aber alles fertig sein.

Der Hauch des Geheimnisvollen haftet ihnen an. Beruhigend, fast schon meditativ ist die Stimmung, die sie erzeugen. Und Kräfte, die sonst ungenutzt bleiben würden, sollen sie auch freisetzen. Seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit Jahrtausenden, ranken sich Mythen und Legenden um Edelsteine und deren Wirkung. Die Menschen lassen sich heutzutage nur allzu gern von den kühlen Klunkern in ihren Bann ziehen, dank neuer Esoterik-Trends sogar immer mehr.

Da passt es gut, dass im Riedenburger Kristallmuseum künftig die so genannten „Edelsteine der Sterne“ im Mittelpunkt stehen. Gerade mal ein Jahr nach Eröffnung der neuen Jubiläums-Schau (siehe eigenen Bericht) über die Hauptattraktion des Museums, der weltgrößten Bergkristallformation, steht den Betreibern Sabine Scholz-Veits und Karl-Heinz Veits damit die nächste Umstellung ins Haus – diesmal zum Thema Sternzeichen.

Baulärm und -dreck, der aktuell noch das Erscheinungsbild des Ausstellungsraums bestimmt, nehmen die beiden aber gern in Kauf. Denn die neue Schau soll spektakulär werden – vor allem dank des neuen Sternenhimmels an der Decke. Per Knopfdruck sollen die Besucher die einzelnen Sternzeichen dort aufleuchten lassen. Und zwar nicht nur als Punkte, sondern als feine Linien, wie Veits betont. Wer die Figuren am nächtlichen Firmament nicht erkennen kann, hat hier seine Chance. Die vier Sternenfiguren Großer Wagen, Segel des Schiffs, und Pegasus sind ebenfalls enthalten und vereinfachen die Orientierung.

Die Idee zur Neugestaltung lag für das Betreiber-Paar gleich doppelt auf der Hand. Den astrologischen Mustern würden seit jeher bestimmte Steine sowie deren Wirkung zugeordnet, weiß Scholz-Veits. „Außerdem wollten wir Bewegung reinbringen und unseren Besuchern wieder etwas Neues bieten“, erklärt ihr Mann. Ohne ständige Änderungen sei ein Museum heutzutage schließlich kaum überlebensfähig. In dieses Konzept passt auch die kindgerechte Gestaltung der restlichen Ausstellungsräume mit einfachen Texten und Steinen zum Anfassen. Ganz ohne Haptik funktioniert auch die neue Schau dank der Schalter nicht.

Die Exponate selbst sind in Vitrinen untergebracht. Bei der Auswahl der Steine taten sich die beiden aber recht schwer. „Es gibt ja 1000 verschiedene Zuordnungen, dabei die richtigen zu finden, war alles andere als einfach“, sagt Scholz-Veits. Bei ihrer Zusammenstellung von Achat, Bergkristall und Co. hat sie sich deshalb Hilfe geholt – bei Agrippa von Nettesheim. Der Gelehrte hat im 16. Jahrhundert als einer der ersten Gelehrten die damals bekannten Edelsteine und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper den Sternzeichen zugeordnet. so passt der Jaspis zu Löwen, Topas zu Zwillingen oder Bergkristall zu Wassermännern. „Das fand ich ganz passend“, erklärt die Museumschefin. An den Texten hat außerdem der Riedenburger Christian Sendtner mitgearbeitet, der regelmäßig mit Klangmeditationen im Museum ist.

Wie lang die neue Ausstellung nun zu sehen ist, steht noch nicht fest. Wegen der umfangreichen Umbauarbeiten, die auch einen neuen Boden samt mosaikartigem Edelsteinweg beinhalten, rechnet die Familie aber mit einem längeren Zeitraum. „Ich kann mir schon zehn bis 15 Jahre vorstellen“, sagt Scholz-Veits. Kleinere Umgestaltungen während dieser Zeit schließt sie aber nicht aus.