Greding
Letzter Kraftakt vor der Winterpause

Fußball-Bezirksliga Süd: TV Hilpoltstein gastiert in Deutenbach (9.) - TSV Greding empfängt SG Herrieden (12.)

29.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:41 Uhr
Gute Erinnerungen haben die Fußballer des TV Hilpoltstein (gelbe Trikots) an das Hinspiel gegen den STV Deutenbach, das sie nach teilweise hitzigen 90 Minuten mit 2:1 gewinnen. Um auch im Rückspiel an diesem Sonntag erfolgreich zu sein, bedarf es einer konstant guten Leistung über 90 Minuten. Außerdem müssen die Hilpoltsteiner vor dem gegnerischen Tor effektiver werden. −Foto: Enzmann (Archiv)

Greding/Hilpoltstein (HK) Ob an diesem Wochenende der letzte Spieltag der Bezirksliga Süd vor der Winterpause ausgetragen werden kann, ist noch nicht ganz sicher.

Der Dauerregen hat die Plätze aufgeweicht. Damit stehen auch die Partien zwischen dem TSV Greding und der SG Herrieden sowie dem STV Deutenbach und dem TV Hilpoltstein auf der Kippe.

Doch in diesem Jahr hatten die Vereine mit Wetter vergleichsweise noch Glück. Die Witterungsverhältnisse waren in der Saison 2016/2017 so schlecht, dass am 8. November 2016 das letzte Spiel stattfand. Ein Jahr später war es gar der 5. November, der die Austragung einer Partie gerade noch zuließ, in 2015/2016 bat man nach dem 15. November zur Winterpause. Bereits in der letzten Spielzeit war der Wettergott milde gestimmt, denn am 25. November schnürten die Bezirksligisten zum letzten Mal vor der Pause die Fußballschuhe.

Es ist der 6. Februar 2019, als es schwarz auf weiß zu lesen war, worüber man in gut informierten Kreisen bereits tuschelte: Fabian Schäll und Florian Grau übernehmen als Regionalliga-Kicker den TV Hilpoltstein. Zu diesem Zeitpunkt standen die Burgherren in der Vorbereitung auf die Restrunde der Kreisligasaison 2018/2019 und auf Rang eins in der Tabelle, den sie bis zum Ende nicht mehr hergaben. Trainer Jürgen Wellert gab damals noch nicht Brief und Siegel darauf, dass die Mannschaft aufsteigen wird und Schäll und Grau ein komplettes Team übernehmen würden, das künftig den Strapazen der Bezirksliga gewachsen ist.

Florian Grau erinnert sich noch recht gut daran, wie alles begann. "Fabian und ich haben eine Mannschaft übernommen, die nach der Meisterschaftsfeier und dem Endspiel bei der Stadtmeisterschaft müde war, sehr müde sogar. Wir hatten sehr wenig Zeit, um uns auf das Bevorstehende vorzubereiten. " Jürgen Wellert habe dem Team schon einen gewissen Schliff verpasst. "Mit den Spielen haben wir uns gleichzeitig weiterentwickelt, da etwas geändert, dort etwas taktisch angepasst. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, waren zu Beginn die Euphorie selbst mit tollen Spielen und haben jetzt in sieben Partien bei zwei Siegen fünf Mal verloren. Wir wissen das, und ich glaube auch, dass wir etwas an Dominanz eingebüßt haben. Wir sind spielerisch gut, die Mannschaft hat einen starken Charakter, aber es ist auch noch Steigerungspotenzial vorhanden. Ich möchte, dass wir 90 Minuten volle Pulle gehen und alles raushauen", sagt Grau.

In Dombühl setzte es die sechste Saisonniederlage insgesamt, sie war überflüssig und schmerzte deshalb bitter. "Der B-Platz dort soll keine Ausrede sein, die Chancenverwertung war unser zweiter Gegner. " Es ist an diesem Sonntag das vierte Auswärtsspiel hintereinander, das der TV Hilpoltstein zu bestreiten hat, zwei davon hat er bereits verloren. "Es gibt bei uns keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsbegegnungen. Die Fülle kam auch nur dadurch zustande, weil wir Spiele verlegt haben. In Deutenbach müssen wir allerdings auf der Hut sein, weil das eine sehr homogene Mannschaft ist. Wer 2:1 in Wendelstein gewinnt, der muss nicht vorgestellt werden, es ist eigentlich alles gesagt", sagt Grau.

Es gibt Phasen in einem Fußballspiel, die niemand auf dem Platz und außerhalb so richtig erklären kann. Dazu gehört eine 3:0-Führung eines Teams nach 14 Minuten. Die Gredinger Mannschaft ist nach diesem Ereignis in Marienstein nicht diskussionslos mit ihrem Trainer Jürgen Schmid auseinandergegangen, zu einer lückenlosen Aufklärung ist es auch in dieser Woche nicht gekommen. "Es darf so nicht passieren, denn noch waren ja 75 Minuten auf der Uhr. Es war wohl die Freude zu groß, denn wir sind nicht als brutale Chancenverwerter bekannt. Dann haust du drei Mal drauf und drei Mal liegt der gegnerische Keeper geschlagen am Boden. Da schwebst du und denkst, dass nichts mehr passieren kann. Ich möchte nur sagen, dass das wieder eine Erfahrung war", sagt Schmid.

Die Gredinger brüsteten sich lange damit, dass sie in 14 Minuten drei Tore erzielten, ansonsten in bisher 1530 Minuten 21 Tore plus ein Eigentor und noch das von Christoph Biedermann. Und so kam Marienstein zurück ins Spiel. Dass Biedermann erst kurz vor Schluss für Ruhe sorgte, sagt alles. Obwohl außerhalb des Spielfeldes eine mitunter hitzige Atmospähre entstand, blieb es auf dem Platz fair. SV-Trainer Stephan Zengerle gab Fabian Schlupf nach einem Foul seiner Mannschaft die Hand, Schmid darauf seine Sebastian Heimisch nach einer Attacke der Gredinger, Zengerle legte nach dem Spiel Fabian Koller den Arm auf die Schulter. "Ich mag solche Szenen, es ist Sport, wir predigen alle Fairness, wir müssen es auch umsetzen", sagt Schmid, der mit eine der fairsten Mannschaften betreut und einen kurzen Blick zurückwirft auf die Mannschaft, die gut im Mittelfeld angesiedelt ist. "Ich habe den TSV übernommen, obwohl nicht sicher war, dass ich das auf Bezirksniveau darf. Leistungsträger gingen, ich habe zuerst die Defensive gestärkt, dafür haben wir zu wenig Tore geschossen. Ich bin mit der Zwischenbilanz ganz zufrieden, das Training ist gut besucht, die Jungs wollen, ganz klar".

Gegen Herrieden wollen die Gredinger an diesem Sonntag nachlegen. In fünf bisherigen Partien gab es vier Erfolge. "Ich kann nur warnen, denn Herrieden hat von den letzten sechs Spielen vier nicht verloren", sagt Schmid. Zudem unterlagen die Gredinger im Hinspiel mit 1:2. Dem TSV steht Daniel Schlupf wieder zur Verfügung.
 

Gerhard Hillebrand