Eichstätt
Letzte Ausfahrt Bayreuth

Vor der nächsten Zwangspause ist Regionalligist VfB Eichstätt beim fränkischen Spitzenteam gefordert

30.10.2020 | Stand 29.12.2020, 3:33 Uhr
Bis zu 21500 Zuschauer passen in das Hans-Walter-Wild-Stadion (hier ein Bild vom VfB-Gastspiel im März 2018) in Bayreuth. An diesem Samstag werden dort aufgrund der hohen Corona-Zahlen keine Besucher erlaubt sein. Mit der Partie im Frankenland verabschieden sich die Eichstätter in die nächste Zwangspause. Wann es in der Regionalliga weitergeht, ist völlig offen. −Foto: Traub (Archiv)

Eichstätt - Das Hans-Walter-Wild-Stadion hat ein Fassungsvermögen von 21500 Zuschauern, ist aber bislang in dieser Spielzeit durchschnittlich nur mit 871 Besuchern gefüllt gewesen.

 

An diesem Samstag, wenn der VfB Eichstätt um 14 Uhr anlässlich des 27. Spieltages der Regionalliga Bayern bei der SpVgg Bayreuth gastiert, wird dort gespenstische Leere herrschen. Weil die Stadt Bayreuth auf der Corona-Ampel den dunkelroten Bereich erreicht hat, sind nämlich überhaupt keine Zuschauer zugelassen.

"Am Anfang hieß es, dass es keine Geisterspiele geben wird", wundert sich VfB-Trainer Markus Mattes und sagt: "Meine Meinung ist irgendwie zweigeteilt: Ich weiß nicht so Recht, ob es überhaupt Sinn macht zu spielen, oder eben nicht. "

Fakt ist nun aber einmal, dass der Ball an diesem Wochenende zumindest in der Regionalliga noch rollt. Der VfB Eichstätt trifft dabei auf einen sehr ambitionierten Gegner, der "nach oben will", wie es Mattes formuliert. Dazu wurde der Kader während der Corona-Sommerpause kräftig aufgerüstet. Prominentester Neuzugang war Ex-Löwe Markus Ziereis, der beim jüngsten Top-Spiel gegen den 1. FC Nürnberg II mit einem Doppelpack erfolgreich war. Davor hatten die Oberfranken den TSV 1860 Rosenheim mit 1:0 besiegt - und sich mit diesen beiden Erfolgen bis auf einen Zähler an den Spitzenreiter SV Viktoria Aschaffenburg herangepirscht. Die besten vier Mannschaften der Abschlusstabelle werden bekanntlich in einer Playoff-Runde den Teilnehmer an den Entscheidungsspielen zur 3. Liga ermitteln.

Auch im Liga-Pokalwettbewerb, über den man sich für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde qualifizieren kann, sind die Schützlinge um Trainer Timo Rost nach dem 1:0-Erfolg gegen die Club-Amateure und dem 2:2-Unentschieden zum Auftakt gegen den VfB Eichstätt auf Kurs. Im Duell vor vier Wochen gegen Eichstätt hatten die Bayreuther zur Pause 2:0 geführt, obwohl sie ab der neunten Minute einen Feldspieler weniger auf dem Platz hatten. Am Ende stand es 2:2-Unentschieden. "Terminlich kam uns das Duell gegen diese Top-Mannschaft entgegen. Wir waren nämlich schon im Spielrhythmus, weil wir davor gegen Nürnberg II gespielt hatten. Für Bayreuth dagegen war es das erste Pflichtspiel. Von daher sind es diesmal ganz andere Voraussetzungen", erklärt Mattes.

Trotz der klaren Rollenverteilung gibt sich der VfB-Coach zuversichtlich: "Wir sind positiv gestimmt und haben nichts zu verlieren. " Dennoch will man nicht mit leeren Händen die 150 Kilometer lange Heimreise antreten. Ein Punkt wie zuletzt sollte es schon sein.

Bayreuths Trainer Rost wird auf der Vereinshomepage vor dem neuerlichen Duell wie folgt zitiert: "Wir müssen natürlich zunächst versuchen, mit elf Mann zu Ende zu spielen, das ist klar. Auf uns kommt eine Mannschaft zu, die sehr stark im Umschaltspiel ist. Dazu haben sie den einen oder anderen sehr guten Einzelspieler, herauszuheben ist Stürmer Fabian Eberle. Außerdem sind sie bei Standards sehr gefährlich. Sie sind nicht umsonst letztes Jahr Vizemeister geworden. Nichtsdestotrotz ist die Mannschaft auch verwundbar. Für uns gilt es, unsere PS auf die Straße zu kriegen. "

Ob er Eberle überhaupt fürchten muss? "Mal schauen", sagt Mattes zu dieser Personalie und hält sich bedeckt. Der 32-jährige Torjäger musste nämlich in der Vorwoche in der 67. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Und auch ansonsten macht Mattes die Personalsituation zu schaffen: Ismailcan Usta war die ganze Woche krank, Christian Heinloth plagt sich mit Knieproblemen herum und Lucas Schraufstetter muss nach der fünften Gelben Karte eine Sperre absitzen.

EK