Ingolstadt
Lernen in "GemüseAckerdemie"

Herschel-Schüler pflanzen, pflegen und ernten<?ZE>

06.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:02 Uhr
Säen, pflanzen, jäten: Die Mädchen und Buben der Sir-William-Herschel-Mittelschule sehen die ersten Früchte ihrer Arbeit. Auch auf dem Bild: Norbert Mair, Rektor der Sir-William-Herschel-Mittelschule (rechts), und Ulrich Resch, Direktor der AOK (daneben). −Foto: Stegmayr

Ingolstadt (DK) Säen, pflanzen, jäten - so verbringen jetzt viele Kinder der Sir-William-Herschel-Mittelschule einen Teil ihrer Unterrichtszeit.

Das Programm "GemüseAckerdemie" macht es möglich: Die Schülerinnen und Schüler bewirtschaften ihr eigenes Feld und bauen dort bis Oktober über 25 verschiedene Gemüsearten an. Ziel dabei ist, den Kindern Natur, Lebensmittel und gesunde Ernährung nahezubringen. Die AOK in Ingolstadt unterstützt die Umsetzung des mehrfach ausgezeichneten Schulprogramms des Vereins Ackerdemia finanziell; der Schule entstehen keine Kosten.

Die Kinder lernen die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion kennen. Die Mädchen und Buben pflanzen, pflegen und ernten das Gemüse nicht nur, sondern vermarkten und verarbeiten es auch. "Selbstverständlich sollen die Kinder von ihrer Ernte auch profitieren, und so werden die Eltern als Abnehmer des Gemüses in das Programm mit eingebunden", erklärt Ulrich Resch, Direktor der AOK in Ingolstadt. Die Kinder erleben damit unmittelbar, wie schmackhaft und gesund frisches Gemüse ist.

Betreut wird die Sir-William-Herschel-Mittelschule von Antonia Mehnert vom Verein Ackerdemia: "Wir schulen die Lehrerinnen und Lehrer intensiv und unterstützen sie über die komplette Ackersaison. Zusätzlich stellen wir umfangreiches Bildungsmaterial für den Unterricht zur Verfügung. " Die sogenannten 20 Bildungsbausteine vermitteln Wissen rund um das praktische Ackern und weiterführende Themen der Nachhaltigkeit. Ein Baustein behandelt beispielsweise die Wachstumsphasen zwischen Aussaat und Ernte. Nach der Aussaat passiert die ersten Tage nur unterirdisch etwas. Aber auch das untersuchen und beobachten die Kinder. "Unsere Schüler sind mit Begeisterung bei dem Projekt dabei und freuen sich besonders auf die praktischen Arbeiten direkt auf dem Feld - auch wenn es bis zur ersten Ernte ein wenig gedauert hat", sagt Norbert Mair, Rektor der Sir-William-Herschel-Mittelschule, der die "GemüseAckerdemie" an seine Schule geholt hat.

Die "GemüseAckerdemie" ist ein Ernährungs- und Gesundheitsbildungsprogramm für Grund- und weiterführende Schulen von der dritten bis zur achten Jahrgangsstufe. Der gemeinnützige Verein Ackerdemia - erst jüngst mit dem Qualitätssiegel "Umweltbildung. Bayern" von Umweltminister Thorsten Glauber in München ausgezeichnet - hat das Programm entwickelt und mittlerweile an über 100 Schulen in ganz Deutschland umgesetzt. "Das innovative Bildungsprogramm ergänzt sehr gut unsere Initiative ?Gesunde Kinder - gesunde Zukunft', mit der wir uns bereits seit Jahren für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen engagieren", betont Resch. Durch den hohen Praxisbezug und die Einbindung des Programms in den Lehrplan werden Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Weiteres Ziel ist, dass sich die Schule als nachhaltiger und gesundheitsfördernder Lernort entwickelt. Eine interaktive Lernplattform mit vielen kreativen Anbautipps und Rezeptideen für zu Hause rundet das Bildungsprogramm ab.