Pfaffenhofen
Lernen in der freien Natur

"Schule im Grünen" verlegt Klassenzimmer aufs Gartenschaugelände und hat viel zu bieten

10.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Die Broschüre zur "Schule im Grünen" verteilte Agnes Grasberger (hinten rechts) am Freitag unter anderem an diese Pfaffenhofener Gymnasiastinnen, damit sie darin stöbern können. - Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) Die Natur in Pfaffenhofen ist mehr als eine Ausstellung. Sie soll eine Gartenschau zum Anfassen werden, bei der die Besucher viel lernen können. In diese Richtung zielt besonders die "Schule im Grünen": 39 hochinteressante Workshops, die sich an Kinder und Jugendliche richten.

Natur erfühlen, Hilfreiches sehen, Grünes schmecken, Neues hören, Vielfalt schnuppern oder lieber Kreativität ausleben: In diesen sechs Kategorien sind die Lernangebote verortet, die Agnes Grasberger vom Gartenschau-Team zusammengestellt hat. Kindergartenkinder, Grundschüler, aber auch Jugendliche und Gymnasiasten dürfen sich angesprochen fühlen, wenn es darum geht, dem Biber auf der Spur zu bleiben, die Bienenwelt zu erkunden, den Klimawandel zu verstehen, Bäume zu erkennen oder Schmetterlinge zu beobachten. Aber auch Einblicke in praktische Geometrie, moderne Müllvermeidung, erste Hilfe, Selbstverteidigung oder - besonders süß - die Herstellung von Schokolade zu bekommen. An rund 1000 Schulen im Umkreis von 50 Kilometern um Pfaffenhofen - also auch in den Großstädten München, Ingolstadt und Augsburg - wurde die kleine Broschüre versandt, damit sich die Pädagogen damit befassen und anmelden können.

Wer Lehrer ist, sich für die Angebote interessiert, aber keine Broschüre ergattern konnte, braucht nur über die Homepage nachzuschauen, welche Kurse noch frei sind. Telefonisch gibt Grasberger unter der Nummer (08441) 4 08 27 17 gerne Auskunft oder nimmt Anmeldungen entgegen. Zusammen mit Gartenschau-Sprecherin Andrea Stolberg war Grasberger gestern auch an den weiterführenden Schulen in Pfaffenhofen unterwegs, um noch einmal persönlich auf den Unterricht hinzuweisen, der zwischen dem 26. Mai und dem 27. Juli im grünen Klassenzimmer stattfindet. Dieses befindet sich auf dem Gartenschaugelände, mitten im Bürgerpark, wo es von den Rotariern errichtet und vom Bund Naturschutz nach der Gartenschau weiter betrieben wird. Der Gewinnsparverein der Spardabank unterstützt die "Schule im Grünen" während der Schau. So ist ein Programm entstanden, das sich weithin sehen lassen kann und alle Altersklassen ansprechen sollte.

"Vor allem die Kurse für Kindergartenkinder und Grundschüler sind jetzt schon sehr stark nachgefragt", berichtet Andrea Stolberg. Einzelne Plätze seien zwar noch frei. Und notfalls könnten die Kleinen auch etwas zusammenrücken, damit auch möglichst viele mitmachen können. "Aber da muss man sich schon beeilen", fügt Agnes Grasberger an.

Etwas einfacher sei es, noch an Angebote für ältere Schüler ab der achten Klasse zu kommen. "Da haben sich bis jetzt nicht so viele angemeldet. Dabei sind das die attraktivsten Workshops überhaupt", meint Stolberg. Der Oberbegriff für die Workshops lautet globales Lernen. "Da geht es um den Klimawandel oder um Recycling. Auch das Vermessungsamt bietet tolle Kurse an", sagt Grasberger. "Es ging uns um ein breites Spektrum im praxisnahen Lernen", fügt Grasberger an, die schätzt, dass nach dieser letzten Werbephase die meisten Kurse bald voll sind.

Die zwei Frauen waren am Freitag übrigens gleich noch in einer zweiten Mission unterwegs. Die Adolf-Rebl-Schule, die Mittelschule und die Lutzschule in Pfaffenhofen sowie die Niederscheyrer Grundschule und einige Pfaffenhofener Kindergärten haben die Folien erhalten, die jetzt von den Kleinen für das Projekt "bepflanzte Tonnen" bemalt werden. Über 30 Bananentonnen sollen zur Schau mit essbaren oder stark duftenden Gräsern und Kräutern bepflanzt werden, die dann auf dem Gelände und in der ganzen Stadt verteilt werden. "Die Tonnen werden mit den Folien beklebt - und dann kann jedes Malkind seine Tonne die ganze Gartenschau hindurch bestaunen", so Stolberg.