Lernbogen hilft besser als jedes Medikament

04.04.2008 | Stand 03.12.2020, 6:01 Uhr

Ernstes Thema mit Humor an die Frau gebracht: Alzheimerforscher Georg Mahl am SZ-Stand im Gespräch mit SOBA-Besucherinnen. - Foto: Hastreiter

Schrobenhausen (gfh) Er hat nur seinen Laptop mitgebracht, dennoch versammeln sich rasch mehrere Interessierte am Stand der Schrobenhausener Zeitung, als Georg Mahl die neuesten Erkenntnisse seiner Arbeit vorstellt. Vor allem Frauen versammeln sich um den Alzheimer-Forscher.

Für ihn nichts Neues, er weiß ja, dass sich das Gesundheitsbewusstsein bei Männern nur recht mühsam durchsetzt. Um so mehr wollen die Damen wissen. Georg Mahl hat ihnen eine Menge zu erzählen. Schließlich ist er schon seit über fünf Jahren am Ball, betreute inzwischen über 500 Versuchtsteilnehmer und ist inzwischen davon überzeugt, dass sich mit seinen Methoden das Alzheimerrisiko sehr früh und sehr zuverlässig erkennen lässt und dass bei rechtzeitiger Therapie der Ausbruch der Krankheit um bis zu sechs fünf Jahre verschoben werden kann.

"Und was habe ich davon, wenn der Ausbruch nur verschoben wird", interessiert sich eine Standbesucherin. "Eine ganze Menge", erwidert der Alzheimer-Doktor, der Patient erspare sich selbst das Pflegeheim, er erspare aber auch seiner Familie die problematische Phase zwischen den ersten Symptomen und dem vollen Ausbruch der Krankheit und schließlich erspare man der Allgemeinheit auch die immensen Kosten, die für eine Vollzeitbetreuung anfielen.

Dabei ist die Mahl’sche Therapie ebenso genial wie einfach. Mit Lernbögen wird die Gehirntätigkeit aktiviert, was dazu führt, dass mehr Eiweißzellen produziert werden, und die wiederum bilden die Synapsen, die Schaltstellen zwischen der Nervenbahnen, die die Kommunikation im Gehirn aufrecht erhalten.

Dass es funktioniert, bestätigt eine Standbesucherin, die von Anfang an die Versuche von Georg Mahl als Probandin begleitete. Sie sei Transplantationspatientin und er habe untersuchen wollen, ob die Vermutung zutreffe, dass nach derartigen Behandlungen die Gehirnaktivitäten beeinträchtigt sein könnten. "Stimmt nicht!", ist der Mediziner heute überzeugt, seine Patientin berichtet in Zusammenhang mit den Lernbögen, mit denen sie sich seit dieser Zeit beschäftigt, dass sie wieder viel schneller lernen und auch mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf behalten könne.

Da lächelt Georg Mahl zufrieden, wird aber gleich wieder ernst, weil sich eine Frau, deren Mutter erste Symptome der Demenz zeigt, nach ihren eigenen Alzheimerrisiko erkundigt. Sie solle auf der Hut sein, erklärt der Arzt.

Wie seine Lernbögen funktionieren wird er demnächst des öfteren erklären: Am Donnerstag, 24. April, um 19.30 Uhr im Orbansaal in Ingolstadt, danach voraussichtlich beim größten Alzheimerkongress der Welt in Chicago und dann wieder in Schrobenhausen. Dieser Termin steht noch nicht fest.