Weilach
Lengler sauer aufs Wasserwirtschaftsamt

Überschwemmungsgebiet Weilach: Gemeinde fühlt sich von der Behörde ignoriert

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Weite Teile des Weilachtals waren beim Hochwasser im Juni 2013 überflutet. Auch die damals ermittelten Daten lässt das Wasserwirtschaftsamt bei der Festlegung des Überschwemmungsgebiets einfließen. In Gachenbach hat man allerdings Probleme mit der Planung. ‹ŒArch - foto: Hofmann

Weilach (SZ) Eine Verordnung zur Festsetzung des Überschwemmungsgebiets der Weilach erarbeitet derzeit das Wasserwirtschaftsamt in Ingolstadt. Das Verfahren läuft bereits seit mehr als fünf Jahren. In der Gemeinde Gachenbach ist man sauer, weil ihre Stellungnahmen nicht berücksichtigt wurden.

Als vor vier Jahren eine erste Fassung der Planung im Gemeinderat vorgelegt wurde, stellten die Gachenbacher Volksvertreter schnell fest, dass vier Grundstücke aus dem Überschwemmungsgebiet herausgenommen werden müssten, weil sie im Flächennutzungsplan als bebaubare Flächen verzeichnet sind. Eines gehört zum Sägewerk, ein anderes liegt direkt an der Dorfstraße und gilt als Baulücke, ein drittes, an der Brücke der Sattelberger Straße, ist bereits seit Langem bebaut. Auf dem vierten Grundstück steht inzwischen ebenfalls ein Haus - der Bauwerber habe damals umfangreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen ergreifen müssen, sagte Bürgermeister Alfred Lengler.

Am Dienstagabend lag nun die aktualisierte Fassung vor - und drei der Grundstücke waren weiterhin Teil des Überschwemmungsgebiets. Lediglich das Sägewerk war herausgenommen worden. "Manche Ämter sind beratungsresistent", seufzte Lengler. Die Zuordnung zum Überschwemmungsgebiet bedeute für die Eigentümer, dass sie ihre Grundstücke zwar noch bebauen dürften, aber, so der Bürgermeister, "mit gewaltigen Auflagen".

Viel mehr ärgerte Lengler und seine Gemeinderäte jedoch, dass die Gemeinde vom Wasserwirtschaftsamt offenbar ignoriert worden sei. Entsprechend scharf fiel die Stellungnahme der Räte zum Verfahren der Ingolstädter Behörde aus: Man möchte schon gerne wissen, warum man auf ein Schreiben vom Januar 2013 bis heute noch keine Antwort bekommen habe und warum die von der Gemeinde benannten vier Flächen nicht vollständig aus der Umplanung herausgenommen worden seien. Und warum sei die Schaffergasse an der Einmündung in die Pfaffenhofener Straße nicht mit einbezogen worden? Dieser Bereich werde bei Hochwassern schließlich regelmäßig als erstes überschwemmt.