Leitmayr und Batic unter Druck - In "Die Wahrheit" stoßen die "Tatort"-Ermittler an ihre Grenzen

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr
Die beiden "Tatort"-Ermittlern aus München Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) zählen noch zu den gesetzestreuesten Kommissaren. −Foto: Bild: BR/X Filme/Hagen Keller

Im neuen Münchner "Tatort" stoßen die Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) an ihre Grenzen: Nicht nur in emotionaler und psychischer Hinsicht, sondern auch was die Ermittlungsergebnisse angeht. "Die Wahrheit" von Regisseur Sebastian Marka (Sonntag um 20.15 Uhr/ARD) zeigt Parallelen zu einem realen Mord, wie er 2013 in München geschah. Die Polizei wird am Sonntag während der Ausstrahlung zu dem ungelösten Mord vor drei Jahren twittern und den Zuschauern Fragen beantworten.

Ben Schröder (Markus Brandl) geht mit seiner Frau und seinem Sohn durch München spazieren. Als er einen Mann am Boden liegen sieht und ihm zu Hilfe eilen möchte, sticht dieser offenbar grundlos mit einem Messer auf Ben ein. Der Täter kann fliehen. Kurze Zeit später stirbt der Familienvater im Krankenhaus an den Folgen der schweren Stichverletzungen am Brustkorb.  "Die Warheit" ist ein Fall für Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), in dem es offensichtlich keine Opfer-Täter-Beziehung gibt. Ein Mann mordet, weil er Lust darauf verspürt? Für den Zuschauer ist das verstörend. Auch für die beiden Ermittler ist dieser Fall etwas Besonderes. Batic quälen schlaflose Nächte und Panikattacken. Er bricht sogar zusammen. Nun muss Leitmayr alleinverantwortlich eine Soko zu diesem Fall leiten.
 
Der Stoff erinnert den Zuschauer schnell an einen ungelösten Mordfall aus dem Jahr 2013 in München - dem in den Boulevard-Medien genannten "Isarmord". Damals wurde ebenfalls ein Man vor den Augen seiner Familie auf offener Straße erstochen. Der Täter konnte unerkannt fliehen. Und auch hier schien es so, dass es keinerlei Beziehung zwischen dem Täter und dem Opfer gab. Der Mörder hatte wohl kein Motiv - bis auf das Verlangen, einfach zu töten. Die Zeugenhinweise brachten die Ermittler nicht weiter. Auch ein DNA-Massentest blieb ohne Ergebnis. 


In "Die Wahrheit" ist der einzige Lichtblick für Franz Leitmayer und Ivo Batic, dass am Opfer eine zweite DNA gefunden wird. Es ist wohl der genetische Fingerabdruck des Mörders. Er hat sich beim Einstechen auf das Opfer mit dem Messer selbst verletzt. Die beiden Kommissare finden einen Verdächtigen, der hervorragend auf das gesuchte Profil des Mörders passt. Doch zu früh gefreut...

Leitmayr und Batic geraten mehr und mehr unter Druck, da sie kaum brauchbare Ergebnisse - und vor allem keinen Mörder präsentieren können. Der Fokus liegt auf dem Frust und der Verzweiflung der beiden Ermittler. "Der Typ ist noch irgendwo da draußen. Aber ich verspreche dir, wir kriegen diesen Scheißkerl", sagt Leitmayr verheißungsvoll. Ob es ihm und Batic gelingt, weiß der Zuschauer spätestens um 21.45 Uhr. 

Genau jene Experten und Beamte, die mit dem "Isarmord" vertraut sind, stehen während des "Tatorts" im Fernsehen gleichzeitig den Zuschauern unter dem Hashtag #Tatort im Live-Chat auf Twitter (twitter.com/polizeimuenchen" target="_blank" type="" href="https://twitter.com/polizeimuenchen?lang=de" %>) zur Verfügung. Neben dem Social-Media-Team der Münchner Polizei beantworten der erste Kriminalhauptkommissar Herbert Linder von der Mordkommission, der Psychologe und Profiler Markus Hoga sowie der Außendienstleiter Harald Bayer die Fragen der Zuschauer.