Rothsee
Leichtes Aufatmen bei den Rothsee-Anwohnern

Mehr Halteverbotsschilder und Polizeikontrollen zeigen ihre Wirkung - jedenfalls an einem nicht besonders heißen Wochenende

17.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:35 Uhr
  −Foto: Fischer

Birkach Wer an diesem Wochenende nach Birkach kam, um seine freie Zeit am Rothsee zu verbringen, dem wurde schon von Weitem klar: Parkende Autos sind hier unerwünscht, jedenfalls außerhalb der ausgewiesenen Parkplätze.

Dutzende Halteverbotsschilder stehen in der Birkacher Hauptstraße den Hügel hinauf. Vor einer Einfahrt zu einem privaten Anwesen flatterte dazu ein rot-weißes Absperrband. Vor einem Haus steht ein großes Schild mit der Aufschrift: "Parken verboten. Nicht 3 Minuten, nicht 10 Minuten, nicht mit Parkscheibe, GAAAR NIIICHT!".

Es sind die Folgen des Ärgers über wild parkende Badegäste, der sich an den vorausgegangenen Wochenende angestaut und zugespitzt hatte. Die Anwohner waren zunehmend genervt. Doch jetzt zeigen die ersten Maßnahmen ihre Wirkung.

Auch die Wolken und der angekündigte Regen sorgten an diesem Wochenende dafür, dass ein erneuter Ansturm auf den Rothsee ausblieb. Doch die Anwohner von Birkach, aber auch von Heuberg und Polsdorf kennen andere Tage. Wenn es richtig heiß ist und die Parkmöglichkeiten rund um den Rothsee nicht mehr ausreichen, stellen viele Badegäste ihre Fahrzeuge im Halteverbot ab oder verstopfen teilweise auch die Straßen.

Das Problem der im Hochsommer fehlenden Parkplätze gibt es am Rothsee schon seit Jahren. Gerade an besonders heißen Ferientagen sind die ausgewiesenen Stellflächen oft schon am Vormittag restlos belegt. Jetzt kommen auch noch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie hinzu. Viele Menschen zieht es im Urlaub nicht in die Ferne, sondern an die heimischen Seen. Mit Auswirkungen, die Schlagzeilen machen: Allein am zweiten Augustwochenende, als die Polizei verstärkt die Parksituation am Rothsee kontrollierte, wurden 450 Strafzettel im gesamten Fränkischen Seenland verteilt.

Margarete Mederer wohnt unmittelbar in der Nähe zum Birkacher Parkplatz und erlebt die Situation seit vielen Jahren hautnah mit. "Ja was soll man da noch sagen", sagt die Birkacherin zu der Situation. Seit aber weitere Halteverbotsschilder aufgestellt wurden und die Polizei durchgreift, sei die Lage deutlich besser geworden. "Also in den letzten Tagen war es wirklich gut", sagt Mederer.

Peter Böhm wohnt ebenfalls in der Birkacher Hauptstraße, fühlt sich aber selbst vom hohen Verkehrsaufkommen an den Wochenenden nicht über die Maßen gestört. Doch er weiß auch, wie es anderen Birkachern ergeht. Bei seiner Nachbarin zum Beispiel hätten sich Badegäste einfach auf das Anwesen gestellt. Richtig gefährlich werde die Situation aber manchmal für die Spaziergänger. "Wenn die Leute einfach am Rand parken, kann es für die vorbeilaufenden Familien mit Kindern schon mal sehr eng werden", sagt er. Etwas genervt zeigt sich Böhm dagegen von den vielen Motorradfahrern, die am Wochenende durch seinen Ort fahren. "Das ist dann echt laut."

Das generelle Problem sei aber weniger der Lärm, sondern vor allem die Parkplatzsituation, sagt Thomas Gruber, Geschäftsführer des Zweckverbandes Rothsee. "Manchmal reichen die Plätze eben einfach nicht mehr aus." Und daran werde sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern. Bleibt nur der Appell an die Besucher, sich an die Parkregeln zu halten - oder den See einfach außerhalb der Stoßzeiten zu besuchen.

HK

Simon Fischer