Ingolstadt
Leichter Rückgang bei Rettungsflügen von "Christoph 32"

Ingolstädter ADAC-Hubschrauber war im vergangenen Jahr 1251-mal im Einsatz – Entlastungseffekte durch Augsburger Helikopter

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Wichtiges Rettungsmittel: Der Ingolstädter ADAC-Hubschrauber „Christoph 32“ hebt ab - Foto: ADAC

Ingolstadt (DK) Im vergangenen Jahr leistete der am Ingolstädter Klinikum stationierte ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 32“ 1251 Rettungsflüge und half 1184 Patienten. Damit ging das Einsatzaufkommen geringfügig um 8,8 Prozent zurück (2013: 1371 Einsätze).

1071 Alarme (85,6 Prozent) waren sogenannte „Primäreinsätze“: In dem Fall hatte „Christoph 32“ entweder die Funktion des schnellen Notarztzubringers, den Kliniktransport konnte jedoch die Rettungswagenbesatzung durchführen. Oder die Hubschraubercrew übernahm wegen des kritischen Patientenzustands sowohl die Behandlung als auch den Flug in eine weiter entfernte Fachklinik.

95 Einsätze (7,6 Prozent) waren Sekundärtransporte, bei denen ein Patient von einem Krankenhaus niedrigerer Versorgungsstufe in ein Spezialklinikum mit erweiterten Therapiemöglichkeiten gebracht wurde. 85 Flüge waren Fehlalarme oder sonstige Einsätze.

Den moderaten Rückgang bei der Gesamteinsatzzahl führt Stationsleiter Peter Döring auf Entlastungseffekte durch den neuen ADAC-Rettungshubschrauber in Augsburg („Christoph 40“) zurück. Südwestliche Teile des Ingolstädter Einsatzgebiets werden seit Januar 2014 von dort aus angeflogen.

In Bayern gibt es neben Ingolstadt die ADAC-Hubschrauberstützpunkte Augsburg, Bayreuth, München, Murnau, Ochsenfurt und Straubing. Hinzu kommen noch grenzübergreifende Rettungseinsätze der Helikopter „Christophorus Europa 3“ aus dem oberösterreichischen Suben, „Christoph 22“ aus dem baden-württembergischen Ulm und „Christoph 28“ aus dem hessischen Fulda. Sie gingen im vergangenen Jahr 11 430-mal in die Luft.

Deutschlandweit absolvierte die Helikopterflotte der ADAC-Luftrettung 52 577 Rettungsflüge. Die Crews nahmen dabei rund 47 500 Patientenversorgungen vor, durchschnittlich 129 pro Tag. Damit wurde über ein Fünftel (21,7 Prozent) aller Luftrettungseinsätze in Bayern durchgeführt. Anforderungsgrund Nummer eins mit knapp 50 Prozent waren internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. An zweiter Stelle folgten neurologische Notfälle mit zwölf Prozent und Verkehrsunfälle mit fast zehn Prozent.

Die ADAC-Luftrettung ist mit 50 Hubschraubern an 36 Stationen (davon zwei Standorte im Ausland) die größte zivile Luftrettungsorganisation in Deutschland. Voraussichtlich im kommenden Sommer wird mit der Eröffnung der Station in Dinkelsbühl-Sinbronn die letzte Versorgungslücke in Bayern geschlossen werden.

Bis 2018 soll ein großer Teil der ADAC-Hubschrauberflotte modernisiert werden. Neue Vorgaben der EU machen laut ADAC diesen Wechsel notwendig, bei dem 17 Helikopter vom Typ BK 117 ausgetauscht werden. Insgesamt investiert die ADAC-Luftrettung zirka 130 Millionen Euro in die neuen Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber. Insbesondere an Standorten, die wegen der Rettungswinde oder des intensivmedizinischen Missionsprofils leistungsstarke Hubschrauber benötigen, wird künftig der Typ EC 145 T2 zum Einsatz kommen.