Weichering
Leicht, schnell und vielfältig

Vor allem bei jüngeren Verbrauchern liegt grüner Spargel im Trend

07.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:31 Uhr

Weichering (peh) Grüner Spargel wird immer beliebter: Das wurde beim Produkttag in Weichering deutlich. Und auch das Thema Regionalität steht hoch im Kurs.

Nur wenig ist über die Geschichte des Spargelanbaus in Deutschland bekannt. Vermutlich von den Römern eingeführt, galt er zunächst mehr als Arzneimittel, bis er seit dem 17. Jahrhundert auch gegessen wurde. Wie aus Aufzeichnungen ersichtlich ist, wurde zunächst der Grünspargel bevorzugt, erst später die weiße Variante. Und damit schließt sich der Kreis. Denn grüner Spargel aus den bayerischen Anbaugebieten in Schrobenhausen, Abensberg und aus Franken liegt seit einigen Jahren wieder im Trend.

Dies bestätigte jetzt auch Franz Egerer von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft beim sechsten Produkttag für Spargel in Weichering. „Vor allem junge Verbraucher bevorzugen Grünspargel“, sagte Egerer. Er passe gut zur derzeit beliebten mediterranen Küche und – ganz wichtig – ist schneller und einfacher zubereitet als der weiße. „Die jungen Leute wollen halt auch nicht mehr so aufwendig kochen“, hatte zuvor schon Peter Sutor vom Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte des Landesamtes erklärt.

Grüner Spargel braucht bekanntlich nur unten etwas geschält werden, hat eine kurze Garzeit und kann auch gebraten – also vielfältiger zubereitet – werden. Beliebt ist er laut Egerer auch als Ersatz für Gemüsesorten, die wesentlich mehr Arbeit machen. Außerdem hat Grünspargel auch ein „positives Image“: kalorienarm, leicht, der Gesundheit zuträglich und neu. Zudem liege Regionalität beim Verbraucher hoch im Kurs.

Wie Egerer den vielen Spargelbauern und -verwertern im Publikum in Erinnerung rief, sei die Frische bei grünem Spargel noch wichtiger als bei der bleichen Variante, da er durch die dünnere Schale weniger haltbar sei. Generell seien sowohl die Nachfrage als auch der Markt vorhanden. Allerdings müssten Produktion, Züchtung und Verfügbarkeit verbessert werden, so Egerer. Dagegen habe Spargel aus Südeuropa oft mit Qualitätsproblemen zu kämpfen.

Weitere Themen des Produkttages waren das Bayerische Regionalsiegel, die Spargelzüchtung und -pflanzung in Töpfen sowie neue Sorten des Gemüses.